10.11.2016, 15:01
Ok, jetzt wird es etwas
Ja, es gibt Sonderrechte für Religionen, ich meine der juristische Begriff lautet "Tendenzbetrieb". Erstreckt sich m. W. auch auf politische Parteien und es gab in diesem Zusammenhang auch schon Prozesse darüber, ob ein Audi-Mitarbeiter mit seinem Mercedes auf dem Audi-Firmenparkplatz parken darf (die Marken sind nur Beispiele). Wenn jemand aufgrund einer Scheidung entlassen wird, oder, das hatten wir schon im AZ-Forum diskutiert, eine Freizeit-Pornodarstellerin wegen ihres "Freizeitvergnügens" ihre Stelle bei der Caritas verliert, obwohl sie dort ihre Arbeit tadellos ausführte, dann sollte das Gesetz eigentlich den Betroffenen schützen und nicht die Religionseinrichtung. Einfach deshalb, weil das Privatleben in diesen Fällen die Arbeit nicht beeinträchtigt und auch nicht den Fortbestand oder den Geschäftszweck der religiösen Einrichtung gefährdet. Was anderes wäre es, wenn die Porno-Darstellerin ihren Arbeitsort als Drehort missbrauchen würde. Hat sie aber nicht. Andererseits geht aus meiner Sicht ein Vorgehen seitens Audi gegen den Mercedes fahrenden Mitarbeiter in Ordnung, weil er öffentlich und für jeden sichtbar auf dem Firmenparkplatz zu verstehen gibt, dass es aus seiner Sicht eine bessere Automarke gibt.
Die Diskussion über religiöse Symbole in der Öffentlichkeit hingegen ist eigentlich noch recht jung. Über viele Jahrzehnte gab es auch keinen Grund, darüber zu diskutieren. Weil religiöse Symbole in unserer Gesellschaft, mit Ausnahme von Funktionsträger(innen) wie Nonnen und Priester, eher modische Accessoires denn Glaubensbekenntnisse waren. Der italienische Eisverkäufer mit dem Goldkettchen-Kreuz um den Hals ist zwar auch Christ, er wird sich aber in erster Linie als Eisverkäufer mit italienischen Wurzeln definieren. Das änderte sich erst mit dem Erstarken des Islam. Plötzlich wurde Bekleidung zum nach außen hin sichtbaren Machtanspruch im öffentlichen Raum, worüber dann auch diverse Prozesse geführt werden mussten. Weil es plötzlich fürchterlich wichtig war, in einer staatlichen Schule mit Kopftuch zu unterrichten. Inzwischen sind wir bei der Burka angelangt und auch Kinderehen scheinen kein Tabu mehr darzustellen. Um diese sehr unerfreuliche Entwicklung abzustellen, wird es wohl darauf hinauslaufen müssen, u. a. religiöse Symbole in der Öffentlichkeit allgemein zu verbieten. Wobei es, wenn wir ehrlich sind, nur eine Religion gibt, die für diese unerfreuliche Entwicklung verantwortlich ist.
Das mit der Entropie stimmt wohl, allerdings gibt es doch noch einige unbekannte Parameter, die für die eine oder andere Überraschung gut sein könnten: Schwarze Materie z. B., die tatsächliche Größe des Universums oder dessen Begrenzung. Steht am Ende so etwas wie eine Mauer? Aber ja, wenn wir das in ferner (?) Zukunft einmal alles wissen werden, wird die Antwort sicher auch keine religiöse sein.
Martin
(10.11.2016, 13:21)PuK schrieb: Aber davon mal abgesehen. Doch, sie nehmen sich Sonderrechte heraus, sie probieren es, und sie bekommen sie auch, wenigstens teilweise, gewährt. Das fängt mit "Kirchenasyl" für abzuschiebende Asylanten an, wo die Polizei sich dann mit Rücksicht auf die Kirche zurücknimmt, und hört damit auf, dass man bei der Caritas nur eine Arbeit kriegt, wenn man nicht geschieden ist. Ganz "legal" angeblich, und gleichzeitig im krassen Widerspruch zum GG. Die haben ein eigenes "Arbeitsrecht", und das geht nicht in einem säkularen Staat.
Man sollte Religionen meiner Ansicht nach nicht alle für illegal erklären, denn manche Menschen haben nichts anderes, an dem sie sich festhalten können.
Aber jegliche Unterstützung für Religionen durch den Staat muss aufhören, und zwar sofort. Die dürfen zuhause oder in der Kirche beten, wenn es nach mir geht. Aber ansonsten haben sie sich säkular zu benehmen. Das betrifft auch "Kleinigkeiten" wie ein goldenes Kreuz an einer Kette um den Hals. Das wäre bei mir nicht erlaubt, draußen auf der Straße. Daheim im Wohn- oder Schlafzimmer kann sich jeder anziehen, wie er will und seinen Körper "schmücken", wie er mag. Aber draußen tragen wir alle bitte neutrale Kleidung und behandeln Kirchen und Religionen als das, was sie sind. Wirtschaftsunternehmen, so was ähnliches wie Banken. Allerdings vermutlich betrügerische, weil der Bestand des Versprechens ("ewiges Leben", was ich übrigens erschreckend fände) noch niemals nachgewiesen wurde und eigentlich auch auf keine physikalisch denkbare Weise existieren kann. Die Entropie nimmt mit der Zeit immer weiter zu, da beißt die Maus keinen Faden ab; man nennt das Phänomen landläufig "Zeit", und der Gedankengang erklärt ganz beiläufig auch, warum man sich in der Zeit nicht rückwärts bewegen kann. Dann würde die Entropie nämlich abnehmen, und das passiert ganz einfach nicht.
Ja, es gibt Sonderrechte für Religionen, ich meine der juristische Begriff lautet "Tendenzbetrieb". Erstreckt sich m. W. auch auf politische Parteien und es gab in diesem Zusammenhang auch schon Prozesse darüber, ob ein Audi-Mitarbeiter mit seinem Mercedes auf dem Audi-Firmenparkplatz parken darf (die Marken sind nur Beispiele). Wenn jemand aufgrund einer Scheidung entlassen wird, oder, das hatten wir schon im AZ-Forum diskutiert, eine Freizeit-Pornodarstellerin wegen ihres "Freizeitvergnügens" ihre Stelle bei der Caritas verliert, obwohl sie dort ihre Arbeit tadellos ausführte, dann sollte das Gesetz eigentlich den Betroffenen schützen und nicht die Religionseinrichtung. Einfach deshalb, weil das Privatleben in diesen Fällen die Arbeit nicht beeinträchtigt und auch nicht den Fortbestand oder den Geschäftszweck der religiösen Einrichtung gefährdet. Was anderes wäre es, wenn die Porno-Darstellerin ihren Arbeitsort als Drehort missbrauchen würde. Hat sie aber nicht. Andererseits geht aus meiner Sicht ein Vorgehen seitens Audi gegen den Mercedes fahrenden Mitarbeiter in Ordnung, weil er öffentlich und für jeden sichtbar auf dem Firmenparkplatz zu verstehen gibt, dass es aus seiner Sicht eine bessere Automarke gibt.
Die Diskussion über religiöse Symbole in der Öffentlichkeit hingegen ist eigentlich noch recht jung. Über viele Jahrzehnte gab es auch keinen Grund, darüber zu diskutieren. Weil religiöse Symbole in unserer Gesellschaft, mit Ausnahme von Funktionsträger(innen) wie Nonnen und Priester, eher modische Accessoires denn Glaubensbekenntnisse waren. Der italienische Eisverkäufer mit dem Goldkettchen-Kreuz um den Hals ist zwar auch Christ, er wird sich aber in erster Linie als Eisverkäufer mit italienischen Wurzeln definieren. Das änderte sich erst mit dem Erstarken des Islam. Plötzlich wurde Bekleidung zum nach außen hin sichtbaren Machtanspruch im öffentlichen Raum, worüber dann auch diverse Prozesse geführt werden mussten. Weil es plötzlich fürchterlich wichtig war, in einer staatlichen Schule mit Kopftuch zu unterrichten. Inzwischen sind wir bei der Burka angelangt und auch Kinderehen scheinen kein Tabu mehr darzustellen. Um diese sehr unerfreuliche Entwicklung abzustellen, wird es wohl darauf hinauslaufen müssen, u. a. religiöse Symbole in der Öffentlichkeit allgemein zu verbieten. Wobei es, wenn wir ehrlich sind, nur eine Religion gibt, die für diese unerfreuliche Entwicklung verantwortlich ist.
Das mit der Entropie stimmt wohl, allerdings gibt es doch noch einige unbekannte Parameter, die für die eine oder andere Überraschung gut sein könnten: Schwarze Materie z. B., die tatsächliche Größe des Universums oder dessen Begrenzung. Steht am Ende so etwas wie eine Mauer? Aber ja, wenn wir das in ferner (?) Zukunft einmal alles wissen werden, wird die Antwort sicher auch keine religiöse sein.
Martin