04.11.2016, 17:41
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"In Amerika ist es Tradition, den schwarzen Körper zu zerstören"
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Zitat:Was also sagt Trumps Erfolg über die USA aus? An dieser Frage kommt Coates in Washington nicht vorbei, aber seine Antwort fällt knapp aus: "Ich habe zwei Texte über den Kandidaten Trump geschrieben, und mir fällt kaum mehr etwas ein." Als Hillary Clinton die Hälfte der Trump-Fans als "kläglich" und "nicht zu retten" bezeichnet hatte, war die Aufregung groß, amerikanische Medien sprachen von einem schlimmen Fehler. Coates sieht das anders: Clinton habe nur Fakten ausgesprochen und verdiene Respekt, weil sie die weiße Scheinheiligkeit bloßgestellt habe . Coates verachtet den pseudo-objektiven Polit-Journalismus, der nur Sieger und Verlierer kennt: "Durch die Berichterstattung geben wir einem Prozess Würde, der in diesem Jahr würdelos ist."
(...)
Exemplarisch steht dafür die Frage eines jungen Mannes aus Texas, der gerne wissen möchte, wie er mit Verwandten umgehen solle, die Donald Trump wählen wollen. Coates seufzt, so etwas kann er gar nicht leiden. "Ich kann dir das nicht sagen, ich bin Schriftsteller und weder Aktivist noch Sozialarbeiter. Eines weiß ich aber: Die Leute entscheiden sich bewusst dafür, sich nicht zu informieren. Trump-Fans sind Rassisten, weil es für sie vorteilhaft ist. Wenn du nicht wie Eric Garner von der Polizei erwürgt wirst oder wie Trayvon Martin erschossen wirst, weil du weiß bist, dann hast du mehr Macht."