10.10.2016, 22:16
(10.10.2016, 19:52)Phantomias schrieb: Jetzt mal im Ernst: Er wird nicht vorgeführt, er führt selbst vor. Und die Berichterstattung in Deutschland über Trump ist kein bisschen anders als die Berichterstattung als in den USA. Ich habe auch heute in deutschen Medien wiedergeholt gehört und gelesen, dass Trump gestern das beste aus seiner Lage gemacht hat und seine Anhänger beruhigt haben dürfte. Mehr aber auch nicht.
PS: Gerade habe ich im Fernsehen gesehen, wie er sich während der Diskussion benommen hat, hin und her lief, hinter Clinton stand, während diese Fragen beantwortete - der Mann ist ein Psychopath. Und seine Partei hat jetzt offenbar auch reagiert.
Trump polarisiert. Er gibt den Proleten, den Law-and-Order-Mann und den Chauvinisten. Aber das macht er nicht weil er ein Psychopath ist, sondern aus Berechnung. Ein Großteil der Amerikaner sehnt sich nach einem Typen mit Ecken und Kanten der aus der Rolle fällt, der unabhängig ist und dem "Establishment" den Marsch bläst. Und diese Erwartungshaltung erfüllt er. Sie sehen in ihm das, was Sie sehen wollen, interpretieren deshalb jede Regung negativ. Ich bin übrigens kein Fan von Trump, erlaube mir aber den Luxus einer differenzierten Betrachtung. Wenn ich ihn ablehne, dann wegen seinen An- und Absichten zum Thema Healthcare, wegen der NATO-feindlichen Äußerungen oder weil er die Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen für Ausländer in den USA erschweren bzw. verschärfen will. Aber nicht, weil er ein paar Schritte im Sendestudio vor- und zurückläuft. Selbst wenn er Präsident werden sollte, wird nicht viel passieren. Weil er von Senat und Repräsentantenhaus diszipliniert wird und Gefahr läuft, bei zu exzentrischer Amtsführung seine Zeit als Präsident von Anbeginn an isoliert als "Lame Duck" zu verbringen.
Martin