Scholz & CumEx

[Martin]

Einfache Frage, Martin: Erinnern Sie sich nach einigen Jahren noch an die Gesprächsinhalte mit Ihren Geschäftspartnern? Ein Bürgermeister von Hamburg dürfte während seiner Amtszeit sehr viele Gespräche mit diversen Unternehmern geführt haben, das liegt in der Natur der Sache. Ihm heute vorzuwerfen, dass er sich nicht mehr an Einzelheiten der Gespräche erinnern will, geht an der Lebensrealität vorbei. Ich selbst hatte vor einigen Jahren ein sehr wichtiges Gespräch mit einem Anwalt, aber ich könnte heute trotzdem nicht mehr den Inhalt des Gesprächs wiedergeben. Dazu müsste ich erst in den Akten nachlesen, wann das war und was vereinbart wurde.

Besonders erzürnt mich Kritik von Seiten der CDU/CSU. Ein Herr Scheuer konnte sich auch nicht mehr an Gesprächsinhalte mit den Mautfirmen erinnern, und die waren sogar noch später als die Gespräche von Herrn Scholz. Diese Gespräche kosten den Steuerzahler eine halbe Milliarde Euro, dagegen sind die 47 Millionen im Cum-Ex direkt Peanuts, um das mal mit einem Spruch eines früheren Managers der Deutschen Bank zu sagen.

Aber Hallo Klartexter, es geht nicht um Details aus den Gesprächen, Scholz will sich an gar nichts mehr aus den Gesprächen erinnern! Bei Ihrem Gespräch mit dem Anwalt werden Sie aber sicher noch das Thema wissen und zumindest in sehr groben Linien, was vereinbart wurde. Und bei Ihnen ging es sicherlich nicht um einen Millionen-Skandal. 

Aber richtig, die CDU/CSU soll lieber ganz ruhig sein, allerdings kommt Kritik auch von der "linken" Seite der Medien, u. a. Heute-Show, Spiegel, N-TV usw.

Unterm Strich bin ich mit der Regierung eigentlich recht zufrieden, nur Scholz und Lindner betrachte ich als Ausfälle. Scholz aus den erwähnten Gründen (nicht nur CumEx), Lindner wegen seines rückwärtsgewandten, neoliberalen Kurses, dem Scholz aufgrund der eigenen, geschwächten Position kein Paroli bieten kann.

Martin