02.12.2016, 10:29
(02.12.2016, 00:28)Klartexter schrieb: PS:Klartexter
Was die sogenannten Heilsbringer betrifft: Sobald sie gewählt sind, haben sie keinerlei Hemmungen, sich an den Fleischtöpfen zu bedienen. Was interessiert es da schon groß, dass sie vor der Wahl genau dies bei den anderen Politikern angeprangert haben.
Als Bürger kann ICH mich derzeit nicht beklagen, Serge. Mir geht es gut, ich habe mein Auskommen, beim Arzt bekomme ich trotz AOK ganz flott einen Termin. Mich hat bisher kein einziger Flüchtling belästigt oder meinen Lebensstandard auch nur im geringsten beeinträchtigt, ich kann reisen wohin ich will und meine Wohnung ist auch schön warm. Hunger muss ich auch keinen leiden, mein Sicherheitsgefühl ist auch nicht beschädigt.
Natürlich gibt es in der Politik Dinge, die mir nicht gefallen. Aber noch weniger gefallen mir Leute, die mit scheinbar einfachen "Lösungen" auf Stimmenfang gehen. Denn wenn man diese sogenannten Patentrezepte einmal einer näheren Prüfung unterzieht, dann wird sehr schnell klar, dass diese Lösungen allenfalls für eine kleine Klientel Vorteile bringen, für die Masse der Bürger eher nicht.
Ja, Frau Merkel hat gesagt, dass wir das schaffen. Warum soll man das ihr zum Vorwurf machen? Der Volksmund sagt, dass aus einem verzagten Arsch kein fröhlicher Pfurz kommen kann
Es ging mir nicht um Heilsbringer, Klartexter. Es ging mir nicht um den schnellen Kundenfang. Es ging mir auch nicht um eine Zersplitterung der Parteienlandschaft. So, wie es jetzt ist, ist es ausreichend.
Es ging mir um diesen immer mehr um sich greifenden Schwachsinn, alles, was im politischen Spektrum nicht genehm ist, als Populismus oder Populist(in) zu verunglimpfen. Damit glaubt man alles hinreichend erklärt und begründet zu haben. Ab in den rechten oder linken Sack, zugebunden und gut isses.
Es findet kaum eine inhaltliche Auseinandersetzung mit denen, die man als Populisten bezeichnet, statt. Der Einfluss der Groko ist mittlerweile so groß in unserer Gesellschaft, dass das von dort oben ausgesprochene Bannwort "Populist" mainstreamfähig ist. Und ich meine damit nicht nur die AfD und ihre Vertreter, mit denen ich mir auch eine inhaltlich fundiertere und sachlichere Auseinandersetzung wünschen würde. Nur so kann man ihnen den Wind aus den Segeln nehmen. Aber Populismus wird ja auch permanent der Linken vorgeworfen, z.B. wenn sie eine "armutssichere Rente fordert", wird Sarah Wagenknecht vorgeworfen - inklusive eine Annäherung an die AfD -, wenn sie Merkels Flüchtlingspolitik kritisiert, wird den Kritikern von TTIP vorgeworfen.
Was ist das für eine Art der politischen Diskussion!? An die Stelle der Nazi-Keule tritt vermehrt die Populismus-Keule. Ein Schlag, Diskussion überflüssig. Du bist Populist, das ist purer Populismus. Das reicht.
PS: Ich bin auch Bürger, Klartexter, und auch ich kann mich persönlich nicht beklagen. Ich weiß aber auch, dass ich in unserer derzeitigen Gesellschaft eine relativ gesicherte Existenz haben, von der viele Millionen nur träumen können. Und ich habe auch Kinder ...