(10.01.2022, 09:59)nomoi III schrieb: Sicherlich geht es Herrn Spohr vor allem um Geschäftsinteressen.
Diese zu wahren, dafür MUSS er 64 % der vergebenen Slots in Anspruch nehmen, dafür werden Leerflüge notwendig.
Aber die Regelung wird nun mal von der EU bestimmt und lediglich die Organisation der Slot Vergabe geschieht weisungsgemäß durch eine sog. Flughafenkoordination Deutschland GmbH.
Herrn Spohr mag das Klima nicht interessieren.
Aber mich zumindest und deshalb habe ich das hier allgemeiner bekannt gemacht und (Wiederholung) kritisiert.
Ich gebe Ihnen mal ein paar Beispiele, nomoi, um Ihnen zu verdeutlichen, dass es nun mal nicht ohne Regeln geht. Als ich noch auf Dulten fuhr, hatte ich unter anderem auch auf der Auer Dult einen Platz. Die findet dreimal im Jahr statt, Voraussetzung für einen Platz ist dort die Teilnahme an allen drei Veranstaltungen. Die Sommerdult im Juli ist immer die umsatzschwächste, da würden viele auswärtige Händler gerne auf eine Teilnahme verzichten, nur ist dann der Platz eben weg. Einzig ein besonderer Umstand wie Krankheit wird als Ausfall akzeptiert, wenn aber jemand immer im Sommer krank wird, dann weiß man, was Sache ist. Die Plätze werden immer für das ganze Jahr ausgeschrieben, ähnlich wie die Slots im Luftverkehr. Hier wie dort gibt es aber mehr Bewerber als freie Plätze.
Zur Abwicklung des Flugverkehrs ist eine gute Logistik Voraussetzung, weil hier ja nicht nur deutsche Gesellschaften betroffen sind. Andererseits ist der Platz auf den Flughäfen sehr begrenzt, auch wenn man als Laie da eine riesige Fläche sieht. Die wird aber für Start und Landung benötigt. Auf der anderen Seite werde Drehkreuze wie Frankfurt oder München von Fluggesellschaften aus aller Welt angeflogen, da muss die Belegung der einzelnen Gates schon sehr genau geplant werden. Denn auch der Flughafen muss ja entsprechend Personal vorhalten, damit das Gepäck versorgt wird, das Flugzeug betankt und gewartet werden kann, um nur ein paar Punkte zu nennen.
Wenn Sie den Bericht in einem vorangegangenen Beitrag gelesen haben, dann wissen Sie, dass Slots in London für Millionenbeträge weiter verkauft wurden, wenn sie von der betreffende Fluggesellschaft nicht benötigt werden. In der EU ist das nicht möglich, aber es zeigt, welchen Wert Slots für die Fluggesellschaften haben. Warum glauben Sie, landet zum Beispiel Ryan Air in Memmingen und nicht in München, oder in Hahn im Hunsrück, offiziell als Frankfurt-Hahn bezeichnet und nicht in Frankfurt selbst? Ein Grund dafür liegt sicher bei den Slots, die dort billiger und in weit größerer Zahl zur Verfügung stehen.
Ich sage es mal ganz klar: Wenn es jemand wirklich um das Thema Klima gehen würde, dann müsste da ein Verzicht auf alle Flüge stehen. Aber in Zeiten vor Corona hat man jeden Euro mitgenommen, den man bekommen konnte. Das rächt sich nun auf fatale Art und Weise. Die Mitleidshascherei von Herrn Spohr ist hier völlig fehl am Platz.
