Die MyBB-Forensoftware und somit auch "Treffpunkt Königsplatz" nutzt Cookies
Treffpunkt Königsplatz verwendet Cookies aus funktionellen Gründen der MyBB-Forensoftware welche für eine korrekte Forenfunktion unabdinglich sind. Insbesondere um Deine Login-Informationen zu speichern wenn Du registriert bist und Deinen letzten Besuch wenn Du es nicht bist. Cookies von Treffpunkt Königsplatz speichern auch die spezifischen Themen, die Du gelesen hast und wann diese zum letzten Mal gelesen wurden.

Cookies sind kleine Textdokumente, welche auf Deinem Computer gespeichert werden. Die von Treffpunkt Königsplatz gesetzten Cookies können nur auf dieser Website verwendet werden und stellen in keinster Weise ein Sicherheitsrisiko dar.

Bitte teile uns durch untenstehende Auswahl mit, ob Du die Cookies von Treffpunkt Königsplatz akzeptierst oder ablehnst.
Um alle von Treffpunkt Königsplatz gesetzten Cookies zu löschen (Grundeinstellung herstellen) bitte hier klicken.

Nachstehend die Auflistung der bei Treffpunkt Königsplatz verwendeten Cookies sowie deren Bedeutung.


Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass Dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.
Treffpunkt Königsplatz
(Pavillon vergrößern = mit Maus berühren)
Pavillon


Im Kreuzfeuer: Dieter Nuhr
#1

Jetzt hat es die Achse der edlen Humanisten und selbstlosen Weltenretter geschafft, den Kabarettisten Dieter Nuhr so richtig eins reinzuwürgen.

Wegen Ausfälligkeiten und Geschmacklosigkeiten, geäußert über Merkel und Drosten. Die Zuschauer sollen angeblich "entsetzt" gewesen sein. 
Nuhr reißt Witze über Drosten und Merkel - Zuschauer reagieren entsetzt 

Ich zitiere es nicht im Einzelnen, es ist in der Tat nicht nur Gelungenes, sondern auch Geschmackloses, aber nichts, das diesen Aufruhr verdient. Man wirft ihm auch vor, dass er auf Altherrenniveau witzle. Wohl, weil er Greta nicht verehrt, wie es sich gehört, und weil er Merkel vorwirft, Drosten hörig zu sein. Das geht offensichtlich zu weit. Ich selbst finde die Aussage hinter dieser Pointe nicht richtig, kann aber dennoch schmunzeln.
Wenn ich mich erinnere, wie herabsetzend und verletzend - und zudem in schlüpfrigster Weise - der damals sehr geschätzte und omnipräsente Urban Priol zu Zeiten des Golfkriegs und auch noch danach über sein Lieblingsopfer Merkel (damals noch Parteivorsitzende, die Bush bedingungslos unterstützte) herzogen ist, ist das wirklich NOCH im grünen Bereich.

Und dann verlangen die Haltungs-Demokraten Folgendes:
Zitat:Mehrere der Kommentatoren fragen sich außerdem, warum das öffentlich-rechtliche Fernsehen Dieter Nuhr einen Sendeplatz bietet und kritisieren deshalb die ARD: „Warum bietet ihr solch einem verwirrten Wirrkopf Überhaupt eine Plattform?“, will ein Nutzer wissen. Zusammengefasst meint ein anderer User schließlich: „Du weißt, dass ein Comedian am Ende ist, wenn er über seine eigenen Witze kichern muss, damit sein Publikum weiß, dass das jetzt lustig sein soll. Mit Comedy hat die Nummer nichts zu tun. Das ist reine Diffamierung.“

Ich finde Nuhr auch nicht uneingeschränkt witzig und pointensicher, er hatte schon bessere Zeiten, aber er ist jedenfalls kein ordinäres Großmaul wie Böhmermann, dem jeder subtile Witz fremd ist. Der sich jede Schlüpfrigkeit und verbale Schweinerei leisten darf, wenn sie nur - und das ist der springende Punkt - POLITISCH KORREKT ist.
Aber die ARD aufzufordern, Nuhrs Sendung aus diesen Gründen aus dem Programm zu nehmen, zeigt deutlich, was diese Leute von Meinungsvielfalt halten - zumal die ARD als ÖR nicht ihr Haussender ist. Oder zumindest nicht sein sollte.

Und seine politische Unkorrektheit, die einen Satiriker geradezu ausmacht, genau das brachte das Fass zum Überlaufen. 

Deutsche Forschungsgemeinschaft löscht Beitrag von Dieter Nuhr nach Kritik – ein Eigentor? 
Zitat:Nuhr sprach in einem Audio-Beitrag rund 30 Sekunden über Wissenschaft. Wissen bedeute nicht, 100 Prozent sicher zu sein, sondern über genügend Fakten für eine eigene Meinung zu verfügen, hieß es darin etwa. Auch, dass sich die Faktenlage ändern könne und es der Wissenschaft deswegen nicht möglich sei, absolute Wahrheiten zu verkünden. Das Fazit: "Wissenschaft weiß nicht alles, ist aber die einzige vernünftige Wissensbasis, die wir haben. Deshalb ist sie so wichtig."

Das wurde als Angriff auf Greta und die überwiegende Mehrheit der Wissenschaftler aufgefasst, die sich hinter sie stellen. 
Worauf die DFG Nuhrs Beitrag zuerst verteidigte, dann aber entfernte.

Tja, was soll man dazu noch sagen? Man kennt es und erlebt es fast jeden Tag. Jetzt betreten die Generationen das öffentliche und mediale Spielfeld, die von den Eltern kaum Widerspruch erfuhren und für die Demokratie eine Einbahnstraße ist. Weil sie einfach im Recht sind. Und bei Widerspruch werden sie pampig.

Ach ja, GsD gab es auch Widerspruch zur Entscheidung der DFG.
Zitat:"Was für eine schlimme Aussage, was für ein PR Desaster. Wie könnt Ihr noch für Forschungsfreiheit und Kunstfreiheit stehen? Was werft Ihr @dieternuhr vor? DFG wird Teil einer Cancel Culture, deren Existenz ich sonst immer bestritten habe", schreibt etwa der Kieler Hochschulprofessor Tobias Hochscherf.

Das Ende des Artikels:
Zitat:Am Ende bleibt die Frage, was für die DFG den größeren Image-Schaden bedeutet: Einen umstrittenen Comedian als einen von zig Stimmen gewonnen zu haben – oder, sich als Verfechterin von freier Forschung und Wissenschaft den Vorwurf der Zensur und der "Cancel Culture" ans Revers heften zu müssen.

PS: Interessant dazu auch der Artikel bei T-Online.

Nach gelöschten Beitrag: Dieter Nuhr wütet im Netz
 Schon die Wortwahl in der Überschrift zeigt sich deutlich parteiisch. Und nein, das ist kein Kommentar.
Zitieren
#2

Persönliche Stellungnahme von Dieter Nuhr zum Thema:

Zitat:Ich wurde im Juli gebeten für die Kampagne #DFG2020 der Deutschen Forschungsgemeinschaft eine 30sekündige Sprachnachricht einzusenden zum Thema Wissenschaft. Folgendes Statement habe ich abgegeben:

Wissen bedeutet nicht, dass man sich zu 100% sicher ist, sondern dass man über genügend Fakten verfügt, um eine begründete Meinung zu haben. Weil viele Menschen beleidigt sind, wenn Wissenschaftler ihre Meinung ändern: Nein, nein! Das ist normal! Wissenschaft ist gerade, DASS sich die Meinung ändert, wenn sich die Faktenlage ändert. Wissenschaft ist nämlich keine Heilslehre, keine Religion, die absolute Wahrheiten verkündet. Und wer ständig ruft "Folgt der Wissenschaft!“ hat das offensichtlich nicht begriffen. Wissenschaft weiß nicht alles, ist aber die einzige vernünftige Wissensbasis, die wir haben. Deshalb ist sie so wichtig.
Die DFG hat sich für den Beitrag zunächst bedankt. Sie schrieb mir: "Wir danken ganz herzlich für Ihr wunderbares Statement – Ihren pointierten Kommentar über die Relevanz und die Erklärung von Wissenschaft."

Der Beitrag wurde dann von der DFG veröffentlicht und am 30.7. aufgrund der "starken und sehr kritischen Resonanz“ wieder aus dem Netz genommen, um „die DFG zu schützen“ (Zitate wörtlich).

Ich halte dies für mehr als alarmierend. Dass Kritik aufkommt, wenn ich mich äußere, erstaunt mich nicht weiter. Egal, was ich sage, sobald es im Netz öffentlich wird, gibt es organisierten Hass. Das ist offensichtlich eine im Netzwerk organisierte Kampagne, die mich als an der Meinungsbildung Beteiligten diskreditieren soll. Es ist offensichtlich, dass dies ideologisch begründet ist, da ich mich politisch kritisch gegenüber Linken UND Rechten äußere und mich immer wieder gegen jeden politischen Extremismus wende. Das empört linke wie rechte Fanatiker, und da ich immer wieder auch Religionskritik äußere, wird auch von religiöser Seite aus Kritik an mir geübt. Damit muss man leben als Satiriker.

Neu ist, dass nun eine Organisation wie die Deutsche Forschungsgesellschaft, die eigentlich wie keine andere für freies Denken stehen sollte, den Ideologen im Netz nachgibt. Das ist nicht nur erstaunlich, sondern ängstigt mich, da ich inzwischen eine McCarthyartige Stimmung im Land wahrnehme und im Zuge der Cancel culture auch die Freiheit des Denkens und der Forschung im Allgemeinen in Gefahr sehe.

Von seiten der DFG wurde mir mitgeteilt, man müsse "der Kritik nachgeben", um "Schaden von der DFG abzuwenden". Ich fürchte, der größere Schaden ist, wenn die Deutsche Forschungsgesellschaft sich daran beteiligt, kritische und keineswegs extremistische oder verschwörungstheoretische Stimmen mundtot zu machen.
Ich habe noch nie (!!!) wissenschaftsfeindlich argumentiert, bin im Gegenteil immer gegen den Missbrauch der Wissenschaft eingetreten. Ein Beispiel: Ich habe IMMER gesagt, dass ich die Friday-For-Future-Bewegung im Grunde für sympathisch halte, den Satz „Folgt der Wissenschaft“ aber für bedenklich halte, weil er suggeriert, es gäbe die eine, unantastbare Meinung und Lösungsstrategie für den Klimawandel, weil so die Wissenschaft zum Erlösungsnarrativ erklärt wird. Das ist das Gegenteil von Wissenschaft.

Es gibt nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch unter Klimawissenschaftlern unterschiedliche Szenarien und verschiedenste Lösungsstrategien. Es ist sogar Grundbedingung von freier Forschung, dass unterschiedliche Thesen zugelassen sind und diskutiert werden. Das passiert ja auch in der Wissenschaft. In der Öffentlichkeit aber wird Meinungsvielfalt zunehmend aktiv durch Denunziation unterdrückt. Einzelne Gruppen proklamieren unantastbare Wahrheiten, behaupten, die Wissenschaft sei auf ihrer Seite und behandeln dementsprechend kritische Denker als Ketzer, werfen sie in der Folge mit Wahnsinnigen und Verschwörungstheoretikern in einen Topf und versuchen sie so zu diskreditieren. Das ist mittelalterlich und beängstigend.

In diesen Zeiten ersetzt immer häufiger der Shitstorm das Argument. DIE ZUSTÄNDIGEN BEI DER DFG KÖNNEN UNMÖGLICH SELBST ETWAS „WISSENSCHAFTSFEINDLICHES“ BEI MIR GEFUNDEN HABEN, SCHON WEIL ES DAS NICHT GIBT. Sie „reagieren auf Kritik“. Mit anderen Worten: Die DFG unterwirft sich den Krawallmachern, die im Internet systematisch an der Unterdrückung kritischer Stimmen arbeiten, die in der Mitte des politischen Spektrums stehen. Niemand kann mich ernsthaft politisch irgendwo an den Rändern verorten.

Die DFG beteiligt sich somit aktiv daran, Kritik als Ketzerei zu verfolgen und Andersdenkende mundtot zu machen. Ich halte das indessen für ein Phänomen, das die demokratische Diskussion ernsthaft gefährdet, schon weil sie indessen den Wissenschaftsbetrieb weltweit erreicht hat. An Universitäten wird indessen überall massiv darauf hingearbeitet, dass Andersdenkende gar nicht mehr hineingelassen werden. Das ist nicht nur empörend, sondern beängstigend. In was für einem Land wollen wir leben? In einem Land, in dem öffentliches Nachdenken zunehmend durch Denunziation und soziale Ausgrenzung bestraft wird? Mir gruselt es.

Quelle: https://www.facebook.com/nuhr.de/posts/3299067643481838 

Und hier noch die passende Abrechnung auf der Achse:

Zitat:[...] Der zentrale Vorwurf des Twittermobs ist ja, Nuhr habe sich unwissenschaftlich gegenüber der Wissenschaft geäußert, weil er gelegentlich Greta durch einen wohltemperierten Kakao zieht und mit der Wirkung kokettiert, die er dadurch auf Gretas Anhänger hat. Zur ihrer Verteidigung führen ihre Fans gern Gretas Jugend an und den Enthusiasmus, mit dem sie für unser aller Zukunft eintrete. Doch wenn Jugend und Enthusiasmus jede Kritik und jeden Widerspruch verunmöglichten, wäre Greta auch Weltmeisterin im Boxen, weil sie unangreifbar wäre. Ich scherze natürlich, aber selbst ganz ohne Spaß muss man feststellen: Greta führt ein weltweit agierendes Netzwerk postapokalyptischer Spinner an, da ist es völlig egal, wie alt sie ist.

Quelle: https://www.achgut.com/artikel/nuhr_loeschen_soooofort_ 

Insgesamt ein sehr beschämender Vorgang, bei dem das letzte Wort sicher noch nicht gesprochen ist.

Martin
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema / Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
Letzter Beitrag von KuP
12.04.2024, 12:31
Letzter Beitrag von Anonymous
20.03.2024, 20:01

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste