Alles einfach ein grundlegendes Missverständnis? Asyl <-> Einwanderung?

[Sophie]

In der FAZ war vor ein paar Tagen ein guter Kommentar zur Zuwanderung:


Ich will geschützt werden! Und unsere Kultur soll es auch. Aber am liebsten wäre mir, die würden wieder heimgehen, so.

Das ist aber ein etwas dürftiger 'Kommentar'. Hat der Autor den bei der Petry abgeschrieben? Nur Mut messalina, Ängstlichkeit istvselten ein guter Ratgeber und schränkt die Entfaltung der Persönlichkeit ein.

[messalina]

Das ist aber ein etwas dürftiger 'Kommentar'. Hat der Autor den bei der Petry abgeschrieben?

Ich finde den auf den Punkt, da muss nichts seitenweise verwässert werden. Warum Zuwanderungsregeln, wenn eh jeder bleibt?

Nur Mut messalina, Ängstlichkeit istvselten ein guter Ratgeber und schränkt die Entfaltung der Persönlichkeit ein.

Ähm, da hätte ich was, du hast doch neulich geschrieben:

Schadenfreude ist überhaupt kein Ratgeber. Es ist eine Empfindung. Eine die moralisch nicht gut angesehen ist, der sich aber kaum ein Mensch entziehen kann,

Ängstlichkeit ist auch kein Ratgeber, sondern eine Empfindung, der man sich schlecht entziehen kann. Nur eine mit Schutzfunktion, ich glaube, ohne Angst wäre der Mensch und viele Tiere schon längst ausgestorben, oder? [Bild: http://www.bollywoodchat.org/chat/emotic...age011.gif ]

[Martin]

Laut BAMF sind die Flüchtlinge besser ausgebildet als gedacht.

Im Zeitraum zwischen September 2015 und September 2016 seien 50.000 Flüchtlinge in Arbeit gekommen. 30.000 von ihnen seien sogar in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. "Das sind überwiegend Helfertätigkeiten sowie Beschäftigungen in der Logistik, der Lagereibranche und der Landwirtschaft."

Dies dürfte die Studie aber ohne Gewähr 

Da blicke ich ehrlich gesagt nicht mehr ganz durch, da an anderer Stelle geklagt wird, dass die DAX-Konzerne bis Juli 2016 nur 54 Flüchtlinge eingestellt haben .

Und weiters steht im verlinkten Zeit-Artikel, der wie die Studie auf 08/2016 datiert:

Demnach sind zurzeit 1.090.812 Flüchtlinge in Deutschland registriert. Gut 850.000 dieser Flüchtlinge sind überhaupt im erwerbsfähigen Alter, also zwischen 15 und 65 Jahre alt. Und von diesen 850.000 sind bislang lediglich 350.000 anerkannte Flüchtlinge. Nur diese Gruppe hat uneingeschränkt Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt. Wie viele von ihnen schon einen Job gefunden habe – darüber gibt es noch keine Zahlen.

Quelle: http://www.zeit.de/2016/35/fluechtling-a...ersprechen 

Edit: Jetzt habe ich den Fehler entdeckt. Die 50.000 beziehen sich auf einen aktuellen Zeit-Artikel und nicht auf die Studie. Den kleinen "Link" weiter oben hatte ich übersehen.

Martin

[Sophie]

Ich finde den auf den Punkt, da muss nichts seitenweise verwässert werden. Warum Zuwanderungsregeln, wenn eh jeder bleibt?


Ähm, da hätte ich was, du hast doch neulich geschrieben:

Ängstlichkeit ist auch kein Ratgeber, sondern eine Empfindung, der man sich schlecht entziehen kann. Nur eine mit Schutzfunktion, ich glaube, ohne Angst wäre der Mensch und viele Tiere schon längst ausgestorben, oder? [Bild: http://www.bollywoodchat.org/chat/emotic...age011.gif ]

Da hast du aber gut aufgepasst. Während Schadenfreude gar kein Ratgeber ist, kann Angst schon einer sein. Aber nur dann, wenn es sich um eine konkrete Situation handelt. Nicht wenn man alle möglichen negativen Ereignisse so auf sich wirken lässt, dass man entweder Depressionen bekommt oder sich nicht mehr aus dem Hause traut oder oder.

In meinem Beruf könnte ich auch tagtäglich Todesängste ausstehen. Mit einem durchaus reellen Hintergrund. Kann ich mir aber nicht leisten. Deshalb habe ich sie mir weitgehend abtrainiert. Ich denke, du tätest bezüglich deiner Flüchtlingsphobie auch gut daran.

Jetzt stell dir vor sie schmissen wegen dir alle Syrer und Moslems raus und du würdest dann von einem stinknormalen deutschen Drogenabhängigen überfallen und ausgeraubt. Das wäre doch blöd oder? Weil dann müsstest du in alle Ewigkeit Angst haben, denn zum Rauswerfen ist ja niemand mehr da.

[PuK]

Da blicke ich ehrlich gesagt nicht mehr ganz durch, da an anderer Stelle geklagt wird, dass die DAX-Konzerne bis Juli 2016 nur 54 Flüchtlinge eingestellt haben .

Die Hauptsache ist doch, dass vor jedem SPON-Video, das man anklickt, zuverlässig diese teure Werbung läuft. Die mit dem erfahrenen Meister und dem netten, lernbegierigen Flüchtling. "Helfen Sie mit, Flüchtlinge zu integrieren!"

[Martin]

Die Hauptsache ist doch, dass vor jedem SPON-Video, das man anklickt, diese Werbung läuft. Die mit dem Meister und dem netten, lernbegierigen Flüchtling. "Helfen Sie mit, Flüchtlinge zu integrieren!"

Wobei ich mich, neben den kulturellen Problemen, ernsthaft frage, wie das in der Breite funktionieren soll. Der Trend, dass für halbwegs interessante Lehrstellen vorwiegend Abiturienten genommen werden, ist ja ungebrochen. Bei uns war vor rd. 1-2 Jahren ein Bewerbertag bei der Audi, bei dem neben den berufsbegleitenden Studiengängen auch Lehrberufe vorgestellt wurden. Das geforderte Minimum für einfache Handwerksberufe war ein Realschulabschluss. Bei einem Durchschnitt schlechter als 2,0 brauchst du dich gar nicht erst blicken zu lassen. War insgesamt sehr interessant, aber die Einstiegsvoraussetzungen für halbwegs attraktive  Berufe sind nicht ohne.

Ok, es gibt Berufe, die sind ziemlich unattraktiv, weil sie entweder mies bezahlt sind oder wenig Zukunft besitzen, wie z. B. der klassische Bäcker oder der Fleischer. Ob es der richtige Weg ist, diese Berufe mit Flüchtlingen zu besetzen, glaube ich weniger. Die sind ja auch nicht doof und werden bald erkennen, dass man mit 1.200 Euro im Leben nicht weit kommt. 

Martin

[EvaLuna]

Zweite Generation, also deren viele Millionen Kinder? [Bild: http://www.bollywoodchat.org/chat/emotic...age011.gif ]

Bei den Gastarbeitern der 70er war es wahrscheinlich nicht gesetzlich vorgesehen, dass die wieder gehen müssen und man hat sich verschätzt? Aber jetzt hätten wir es in der Hand, die meisten Zuwanderer wieder heimzuschicken, vielleicht noch mit einem kleinen Federstrich an den Gesetzen, man müsste nur wollen. Mehr als für drei Jahre hier wohnen nötig sollten wir die nicht integrieren.

Der Bürgerkrieg in Syrien dauert nun schon 5 Jahre und kein Ende absehbar, auch nicht bei den anderen Krisenregionen.
Wohin soll man denn die Flüchtlinge dann schicken?
Und wäre es Ihnen lieber, die würden nur in den Lagern hocken mit Arbeitsverbot wie es schon mal war und keinerlei Anspruch auf Bildung hätten?

[Martin]

Wohin soll man denn die Flüchtlinge dann schicken?

In Auffangeinrichtungen an den Grenzen sicherer Nachbarländer, die perspektivisch eine Rückkehr in die Heimat nach der Befriedung vorsehen.
Den Betrieb könnte die UNHCR übernehmen, für die Versorgung inkl. Bildungseinrichtungen in diesen Unterbringungen sollte die Staatengemeinschaft bezahlen.

Die "Lösung", halb Arabien im Rahmen einer Völkerwanderung nach Westeuropa zu verfrachten, ist nämlich keine.

Martin

[EvaLuna]

In Auffangeinrichtungen an den Grenzen sicherer Nachbarländer, die perspektivisch eine Rückkehr in die Heimat nach der Befriedung vorsehen.
Den Betrieb könnte die UNHCR übernehmen, für die Versorgung inkl. Bildungseinrichtungen in diesen Unterbringungen sollte die Staatengemeinschaft bezahlen.

Die "Lösung", halb Arabien im Rahmen einer Völkerwanderung nach Westeuropa zu verfrachten, ist nämlich keine.

Martin

Aber es doch immer noch viele Millionen in den Lagern der Nachbarländer!? Und warum sind die meisten hierher geflüchtet?
Weil die Versorgung nicht mehr funktioniert hat und die Mittel radikal gekürzt wurden.

[Martin]

Aber es doch immer noch viele Millionen in den Lagern der Nachbarländer!? Und warum sind die meisten hierher geflüchtet?
Weil die Versorgung nicht mehr funktioniert hat und die Mittel radikal gekürzt wurden.

Dass Deutschland ein Fluchtschwerpunkt ist, dürfte sowohl der Einladung Merkels als auch den hier üblichen Sozialstandards geschuldet sein.

Die derzeitige Entwicklung in Deutschland, mit militärischer Aufrüstung der Polizei, bundesweiten Salafisten-Razzien sowie Diskussionen über die Zulässigkeit von Kinderehen und Burkas sind für mich jedenfalls Grund genug, die derzeitigen "Lösungsansätze" strikt abzulehnen. Ich jedenfalls möchte in keinem Land leben, in dem der Alltag zunehmend islamisch geprägt ist. 

Martin