Steinmeier als BP?

[Sophie]

Selbst wenn man dies als moralisches Versagen einstuft - ich stelle das mal dahin - sollte bei eibem solchen Vorwurf schon etwas mehr zusammenkommen.

Steinmeier bekleidet seit über 20 Jahren wohl "höhere" politische Ämter in Deutschland.

Da muß schon etwas mehr kommen.

Man kann ihm sicherlich einiges vorwerfen aber ein hohes Maß an Skandalträchtigkeit sehe ich nicht.

Das ist Ansichtssache. Wie erwähnt, hat man Wulff aus dem Amt gejagt, weil er ein Schnorrer gewesen sei. Wenn das schon für eine 'Amtsenthebung' reicht, sollte jemand, der einen anderen in einem Foltergefängnis darben lässt und dieses sein Versagen niemals eingestanden hat nicht den Hauch einer Chance auf das höchste Amt im Staate haben, das kaum politische Bedeutung hat aber ein hohes Maß an moralischer Integrität bedarf.

Überwiegende Skandalfreiheit alleine ist nun wahrlich kein Maßstab.

[Sophie]

Die bis heute nicht restlos geklärte Kurnaz-Geschichte (warum fliegt einer kurz nach 9/11 nach Pakistan und hält sich im Dunstkreis von 9/11-Unterstützern auf?) finde ich weniger tragisch als seine Rolle als Agenda 2010 (Mit-)Architekt . Damit einhergehend die Lockerung der Finanzmärkte (Zulassung von Hedgefonds) und die Ausweitung der Leiharbeit, die in manchen Branchen inzwischen zur Regelarbeitsform geworden ist. Die Fehlbesetzung als BP könnte eigentlich nur noch von Schröder selbst oder Clement getoppt werden.

Martin

Quantanamo ist rechtsfreier Raum und Foltergefängnis. Dies wurde auch von der Regierung Schröder durchaus so gesehen und angeprangert. Wenn die Amerikaner jemand aus diesem herauszugeben bereit waren, kann davon ausgegangen werden, dass es mit dessen Terrortätigkeit nicht weit her war und wenn die Kritik der Regierung und vor allem von Kanzleramtschef Steinmeier nicht reines Lippenbekenntnis war, dann hätte er die Chance ergreifen müssen, jemand aus diesem Foltergefängnis zu holen.

Das ist völlig unentschuldbar.

[messalina]

Herr Steinmeier hat weder etwas Staatsmännisches wie von Weizsäcker noch etwas Kerniges wie Roman Herzog. Eher ist er so eine Schlaftablette wie Christian Wulff, den kuckt das Sandmännchen wenn es abends nicht einschlafen kann, ich hoffe ich tue Wulff jetzt damit nicht unrecht? [Bild: http://www.bollywoodchat.org/chat/emotic...age011.gif ] Jedenfalls ist das jetzt schade für das Präsidentenamt.

[_solon_]

Das ist Ansichtssache. Wie erwähnt, hat man Wulff aus dem Amt gejagt, weil er ein Schnorrer gewesen sei. Wenn das schon für eine 'Amtsenthebung' reicht, sollte jemand, der einen anderen in einem Foltergefängnis darben lässt und dieses sein Versagen niemals eingestanden hat nicht den Hauch einer Chance auf das höchste Amt im Staate haben, das kaum politische Bedeutung hat aber ein hohes Maß an moralischer Integrität bedarf.

Überwiegende Skandalfreiheit alleine ist nun wahrlich kein Maßstab.

Ansichtssache - sehe ich auch so.

Heutzutage ist Skandalfreihheit schon ein "+" da es diese eigentlich kaum gibt.

Wie gesagt: Steinmeier bleibt für mich unter den Notlösungen die beste (Notlösung).

[_solon_]

Herr Steinmeier hat weder etwas Staatsmännisches wie von Weizsäcker noch etwas Kerniges wie Roman Herzog. Eher ist er so eine Schlaftablette wie Christian Wulff, den kuckt das Sandmännchen wenn es abends nicht einschlafen kann, ich hoffe ich tue Wulff jetzt damit nicht unrecht? [Bild: http://www.bollywoodchat.org/chat/emotic...age011.gif ] Jedenfalls ist das jetzt schade für das Präsidentenamt.

Hmmm - was verstehen Sie den unter "Staatsmännisches" oder "Kerniges".

Wie ich davor schon schrieb: selbst wenn Ihnen etwas einfiele - es ist Ansichtssache.

[messalina]

Hmmm - was verstehen Sie den unter "Staatsmännisches" oder "Kerniges".

Wie ich davor schon schrieb: selbst wenn Ihnen etwas einfiele - es ist Ansichtssache.

Naja, das ist mehr etwas Gefühlsmäßiges? Von Weizsäcker sah auf den Fotos, die in der Schule hingen, immer wie ein englischer "Sir" aus, schlank, weißhaarig. Und bei Herzog erinnere ich mich an das rollende R und dass er diese "Ruck"-Rede gehalten hat, irgendwie rustikal.

[Manni Burgsmüller]

Wie gesagt: Steinmeier bleibt für mich unter den Notlösungen die beste (Notlösung).

Ein Staatsoberhaupt, welcher eine Notlösung ist. 

[Martin]

Der falsche Bundespräsident

Die Kanzlerin ist blamiert, die Union wirkt entmachtet, Grüne wie Liberale sind enttäuscht, Linke und AfD wüten. Die Personalie belohnt einen bedrückten Außenminister und ist für die Republik kein gutes Signal. [...] So ist es kein Wunder, dass unter politisch Bewegten zwar viele offiziös nicken, sich aber niemand recht freut - außer dem Schily-Schröder-Rotweinfreundeskreis. [...] Dies ist eine spektakuläre Niederlage für Merkel und die CDU. [...] Es ist weder ein Steinmeier-Plan zur europäischen Integrationspolitik noch zur Brexit-Bewältigung noch eine europäische Friedensinitiative für Syrien auf dem Weg. Insofern entsteht nun der Eindruck, dass der Außenminister vor dem Gewahrwerden seines politischen Scheiterns ins Präsidialamt flüchtet.

Quelle: http://www.n-tv.de/politik/politik_perso...91991.html 

Eine scharfe und präzise Abrechnung mit der Notlösung Steinmeier. Der Autor bringt es auf den Punkt.

Martin

[Serge]

Eine scharfe und präzise Abrechnung mit der Notlösung Steinmeier. Der Autor bringt es auf den Punkt.

Martin

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie er zu der Ehre des beliebtesten deutschen Politikers kam.
Aber offensichtlich wurde/wird das Ausstrahlen von Langeweile als staatstragend und vertrauenswürdig, fleißiges Technokratenwirken als unverzichtbare und exzellente Routine, der Besuch von Konfliktherden als erfolgreiche Lösung und emsiges Herumfliegen als höchst bedeutungsvoll und aufopfernd umgedeutet.
Für mich ist er eine Schlaftablette hoch zwei, der mich in unleidliche bis aggressive Stimmung bringt, wenn er zu reden anhebt. Dieses bedeutungstriefende Schneckentempo, diese vorgeführte staatsmännische Bedachtsamkeit, dieses penible und nervige Suchen nach dem ultimativen Wort, diese seigneurhafte Mäßigung ...    (soll das eine ungesagte Aufforderung sein, seine Äußerungen mitzuschreiben, ganz in Ruhe, man kommt ja locker mit, auch ohne Stenokenntnisse? Oder soll'ss gleich gedruckt werden?) Keine Lebendigkeit, keine Spontaneität, kein Esprit. Niente.

Zudem hat er den Kurnazdreck am Stecken und hat die Agenda ausgeheckt.
Aber er ist der Einzige von Bedeutung in der Groko und in der EU (dort neben dem Renzi), der das Putin-Bashing bremst. Deswegen sollte er Außenminister bleiben.

[PuK]

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie er zu der Ehre des beliebtesten deutschen Politikers kam.
Aber offensichtlich wurde/wird das Ausstrahlen von Langeweile als staatstragend und vertrauenswürdig, fleißiges Technokratenwirken als unverzichtbare und exzellente Routine, der Besuch von Konfliktherden als erfolgreiche Lösung und emsiges Herumfliegen als höchst bedeutungsvoll und aufopfernd umgedeutet.
Für mich ist er eine Schlaftablette hoch zwei, der mich in unleidliche bis aggressive Stimmung bringt, wenn er zu reden anhebt. Dieses bedeutungstriefende Schneckentempo, diese vorgeführte staatsmännische Bedachtsamkeit, dieses penible und nervige Suchen nach dem ultimativen Wort, diese seigneurhafte Mäßigung ...    (soll das eine ungesagte Aufforderung sein, seine Äußerungen mitzuschreiben, ganz in Ruhe, man kommt ja locker mit, auch ohne Stenokenntnisse? Oder soll'ss gleich gedruckt werden?) Keine Lebendigkeit, keine Spontaneität, kein Esprit. Niente.

Zudem hat er den Kurnazdreck am Stecken und hat die Agenda ausgeheckt.
Aber er ist der Einzige von Bedeutung in der Groko und in der EU (dort neben dem Renzi), der das Putin-Bashing bremst. Deswegen sollte er Außenminister bleiben.

Aber so was von rien, nix, nada.

Tot. Innerlich sowieso und außerlich scheintot. Wie fast alle von diesem "Pack", wie man das dort im Viertel so treffend ausdrücken pflegt. Wer so in den Wald hinein schießt, muss sich übrigens nicht wundern, wenn von dort auch so zurückgeschossen wird.

Man bedenke aber immer. Die im Wald haben den Vorteil beim Schussgefecht, dass sie im Wald sind. In der Deckung. Die anderen da draußen stehen aber auf dem Präsentierteller, auf der platten Wiese, bzw. oben auf dem Hügel. Aber da oben ist nichts, wo sie sich verkriechen könnten. Und sie haben sich absichtlich da hingestellt. Sie sehen es sogar als ihre Lebensaufgabe an, dort für immer zu sein.

Und: Die Partisanen im Wald sind mehr. Zahlenmäßig, und zwar bei weitem.

Es sieht strategisch nicht gut aus für die "Guten".

Ja, ich gebe dir 100 % Recht. Und für den Beitrag hast du auch dein erstes Lob bekommen. Der war nämlich echt gut.