Außerdem braucht man m.W. einen Nachweis, um dort überhaupt "einkaufen" zu können. In der Praxis, zumindest bei Deutschen, den ALG-II- oder Hartz-IV-Bescheid. Den muss man mitbringen und vorlegen, um überhaupt was zu kriegen dort. Da kann man nicht einfach so hingehen und sich auf billige Weise derart versorgen.
Ok, war mir so nicht bekannt. Also auch wieder eine Gesetzeslücke.
Dass die Anzahl der Kunden der Tafeln innerhalb eines Jahres um 10% angestiegen ist, liegt sicher nicht daran, dass sich die Armut in unserem Land in so kurzer Zeit entsprechend verändert hat. Es liegt wohl eher daran, dass über die Tafeln in den Medien zuletzt sehr ausführlich berichtet wurde.
Es ist sicher auch nicht so, dass die Mehrzahl der Tafelkunden ohne die Tafeln hungern würde. Die Leute nutzen schlicht diese Möglichkeit, um günstig an gute Nahrungsmittel heranzukommen und sich so Geld für andere Dinge zu sparen. Das ist auch vernünftig, denn so werden die Überschüsse unserer Gesellschaft einer sinnvollen Verwendung zugeleitet, statt im Müll zu landen.
Ein Indikator für wachsende oder sinkende Armut ist die Annahme oder Nichtannahme dieser Hilfsleistung aber nicht. Vermutlich ist es sogar so, dass die Tafeln angesichts ihres Warensortiments zu einer vernünftigeren Ernährung ihrer Klientel beitragen.