17.06.2019, 12:35
Generalbundesanwalt übernimmt Ermittlungen im Fall Lübcke
Zitat:Ein 45 Jahre alter Mann soll Nordhessens Regierungspräsidenten in den Kopf geschossen haben. Die Öffentlichkeit wartet auf weitere Informationen. Nun übernimmt die Generalbundesanwalt.
Nach dem tödlichen Schuss auf den Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke und der Festnahme eines Tatverdächtigen hat der Generalbundesanwalt die Ermittlungen übernommen. Das bestätigte eine Sprecherin der Karlsruher Behörde t-online.de. Zuvor hatten andere Medien wie der SWR darüber berichtet.
Die Verhaftung eines Tatverdächtigen im Fall des erschossenen nordhessischen Regierungspräsidenten Walter Lübcke wirft weiter viele Fragen auf. Landeskriminalamt und Staatsanwaltschaft haben sich bisher weder zur Identität noch zum möglichen Motiv des Mannes geäußert. Nach Informationen von t-online.de aus Kreisen der Ermittler rechnen sie allerdings nicht damit, zeitnah eindeutige Erkenntnisse zu einem Motiv bekannt geben zu können.
Spezialkräfte hatten den 45-Jährigen am frühen Samstagmorgen in Kassel festgenommen. Seit Sonntag sitzt er unter dringendem Mordverdacht in Untersuchungshaft. Die Festnahme erfolgte den Angaben zufolge "aufgrund eines DNA-Spurentreffers".
Lübcke starb durch einen Kopfschuss
Nach Medienberichten soll der Mann der rechtsextremen Szene nahestehen oder zumindest in der Vergangenheit Kontakte in das rechte Milieu gehabt haben. Er wurde nach Informationen von "Spiegel online" wegen seiner Beteiligung an Ausschreitungen bei Ausschreitungen von Neonazis in Dortmund im Jahr 2009 verurteilt. Er erhielt demnach eine Strafe von sieben Monaten auf Bewährung wegen Landfriedensbruchs.
Der 65-jährige Lübcke war in der Nacht zum 2. Juni gegen 0.30 Uhr auf der Terrasse seines Wohnhauses in Wolfhagen-Istha entdeckt worden. Er hatte eine Schussverletzung am Kopf und starb kurz darauf. Seither ermittelte eine 50-köpfige Sonderkommission.