12.02.2019, 20:19
(12.02.2019, 20:01)leopold schrieb: Nein, ich habe gerade gelesen, dass der Jud auch bei Feuchtwanger Jud Süß eher unsympathisch und klischeehaft gezeichnet ist und sich die Wissenschaft nicht einig ist, ob da auch beim Autor antisemitische Züge durchschimmern oder ob das ein literarischer Kniff ist.
Ich habe den Begriff nicht verwendet. Für mich ist Broder, den ich auch mal witzig und zur Selbstironie fähig empfand, ein verbitterter alter Mann geworden, der nur noch ein Thema kennt. Da ist er ja nicht der Einzige.
Jud Süß wird als Mensch mit all seinen Schwächen gezeichnet, auch denen, die von seiner jüdischen Abstammung herrühren. Missachtung und Macht.
Nein, er ist keine Idealfigur, kein Musterjude im positiven Sinne. Das macht ihn interessant.
Dass sich die Wissenschaft über ein literarisches Werk nicht einig ist, ist völlig normal, und dass da beim Autor antijüdische Züge durchschimmern, konnte ich nicht feststellen, wäre ja auch absurd - eine kritische Haltung gegenüber Wirken und Verhalten der Hofjuden und anderer Juden aber schon, warum auch nicht, gerade Feuchtwanger als Jude ist dafür prädestiniert..