10.10.2019, 12:26
Gesunde Einstellung:
Zitat:Dieter Nuhr: Ich kann nicht mehr tun, als in jeder Sendung betonen, dass ich die Proteste an sich begrüße, weil sie die Problemlösung vorantreiben, dass ich aber die Lösungsvorschläge der Bewegung für naiv und gefährlich halte. Wer das nicht aushält, hält es halt nicht aus. Humor hat selten Platz, wo Fanatismus aufkommt. Ein Drittel unserer Emissionen entstehen durch Wohnen, sprich Warmwasser und Heizung. Wenn ich den Witz mache, dass ich meine Tochter unterstütze und deshalb ihr Zimmer nicht heize, dann offenbart das den zentralen Konflikt, nämlich dass die meisten Kinder und Jugendlichen gar nicht abschätzen können, was eine Erfüllung ihrer Forderungen für sie ganz persönlich bedeuten würde. Das ist nicht den Kindern anzulasten, sondern denen, die sie einseitig informieren. Aber wenn man Witze erklären muss, ist es ja eh schon zu spät.
Dieter Nuhr: Ich sehe die Lösung nicht nur, aber auch in neuen Technologien. Wie groß das Problem ist, kann niemand beurteilen. Ich bin schon so oft von Wissenschaftlern über das baldige Ende der Welt informiert worden, dass ich in der Tat nicht mehr zur Panik neige. Das fing mit dem Waldsterben und dem Ozonloch an, ging weiter mit dem Rinderwahnsinn und endete beim Stickoxid. Jedes Mal gab es wissenschaftliche Fakten. Und trotzdem wurden die Menschen immer älter als je zuvor. Ein Jahr lang sind wir am Diesel fast gestorben, es gab kein anderes Thema, heute spricht kaum noch jemand davon. Bis heute wird Lungenkranken auch an Hauptverkehrsstraßen empfohlen, häufig zu lüften, weil die Luft draußen besser ist als drinnen. Unsere Städte sind heute gegenüber früher Luftkurorte. Natürlich ist die Wissenschaft die einzige Basis, die wir haben, um unsere Zukunft planen zu können.
Dieter Nuhr: Die Realitäten wahrzunehmen kann erst mal nicht falsch sein. Wenn man 54 Milliarden in ein völlig sinnloses Klimapaket steckt, dann wird man als Wähler darüber nachdenken dürfen, ob das Geld woanders besser angelegt gewesen wäre. Wenn wir diese 54 Milliarden in die Forschung gesteckt hätten, wäre das mit Sicherheit effektiver gewesen. Das wissen auch die Politiker, denke ich, aber Demokratie geht eben nicht ohne eine Prise Populismus. Ohne CO2 aus der Luft zu ziehen wird es nicht gehen. Es ist inzwischen ärgerlich, dass bei uns Linke und Grüne jede Kritik an ihren Forderungen mit der Behauptung abfedern, man spiele damit den Rechten in die Hände. Damit kann man jedes Argument moralisch diskreditieren. Es wird nicht mehr inhaltlich geredet, sondern ideologisch diskriminiert. Ich erhalte extrem viel Zustimmung von Menschen, die sich politisch in der Mitte einordnen. Die breite Mitte der Bevölkerung fühlt sich in der öffentlichen Diskussion, auch in weiten Teilen der Presse, nicht mehr repräsentiert.
usw.
https://www.merkur.de/politik/greta-diet...98674.html