21.11.2019, 20:57
(21.11.2019, 20:30)leopold schrieb: Wie gesagt, es geht nicht nur um die Zahl der Opfer. Der Holocaust ist, was die Umstände angeht, schon einzigartig. Was aber für mich viel verstörender ist: Wie die Deutschen nach dem Ende des Krieges umgeschaltet haben, als ob nichts gewesen wäre, und unter neuer Herrschaft und in einem neuen politischen System einfach mit dem Wiederaufbau begonnen haben. 20 Jahre nach dem nach dem Terror gab es nur noch das Wirtschaftswunder.Ja, in der Tat, die Umschaltung ging flott. Ich würde es eher totale Verdrängung nennen. Ob Opfer oder Täter.
In diesem Zusammenhang kann ich übrigens diese Sendung wärmstens empfehlen. Nie zuvor gezeigte Bilder. Nächsten Montag kommt der zweite Teil:
Jahre der Verführung
Das war ein traumatisiertes Volk. Es wurde ja kaum über das Erlebte gesprochen. Oft erst Jahrzehnte später, so kurz vorm Ableben.
Danke für den TV-Tipp. Ich habe auch einen Tipp. Erst kürzlich wieder auf 3Sat gesehen. Die älteren Jahrgänge werden sich noch gut erinnern an die Fernsehabende am Samstag. Eine sehenswerte Doku wo einem manchmal ein Lichtlein aufgeht....
Zitat:Der Dokumentarfilm von Regina Schilling eröffnet eine ganz neue Sicht auf das Unterhaltungsfernsehen der Bundesrepublik Deutschland: Es war angetreten, eine ganze Nation von ihren Kriegstraumata zu therapieren, ein unverzichtbarer Ruhepol.
Der Dokumentarfilm "Kulenkampffs Schuhe", der vollständig aus Archivmaterial besteht, zeigt anhand von zahlreichen Show-Ausschnitten von damals, Interviews, privatem Super-8-Material, historischen Dokumenten und Fotos Nachkriegsgeschichte auf überraschende, ungewöhnliche und berührende Art und Weise. Ein Film, der generationsübergreifend erforscht, wie die Deutschen wurden, was sie sind.
Kulenkampffs Schuhe