18.01.2019, 14:16
(18.01.2019, 13:27)Serge schrieb: ... Tweed ...
Sehr schöner Schreibfehler. :)
(18.01.2019, 13:27)Serge schrieb: Daran inhaltlich nahtlos anknüpfend ein Artikel aus dem eher linken, aber Magazin "Rubikon" mit dem Titel "Die Ausgegrenzten" von Roberto J. De Lapuente (16.01.2019)
Es geht dabei um die Diskussion um die Kampfparole "Nazis raus", die durch einen Tweed der ZDF-Korrespondentin Nicole Diekmann ausgelöst wurde, aber auch um die öffentliche Debatte um die von den ÖR geforderte Gebührenerhöhung.
De Lapuente schreibt übrigens auch als Kolumnist für das ND und betreibt einen immer wieder lesenswerten Blog,
ad sinistram.
Ich habe ja ein eher grundsätzliches Problem mit dem journalistischen Genre Reportage. Während früher Themen in "seriösen" Medien generalisiert und eher abstrakt abgehandelt wurden, überwiegt heute der Einzelfall als Aufhänger, von dem aus dann, wenn man Glück hat, auf das große Ganze übergeleitet wird und die Zusammenhänge beleuchtet werden. Das mag im Fernsehen noch angehen, denn es ist halt nicht besonders quotenfördernd, wenn da ein Experte sitzt und einen Vortrag hält. Aber man konnte früher in zehn Minuten einer Sendung mit Prof. Heinz Haber mehr lernen als heutzutage in einer Dreiviertelstunde Reportage über einen Astronauten, der sich auf den Aufenthalt in der ISS vorbereitet. Etwas wie "Das Mathematische Kabinett" wäre heute gar nicht mehr denkbar.
S. dazu auch
Scripted-Reality-Methoden bei WDR-Vorzeige-Dokus?
(Als der Fall Relotius aufgedeckt wurde, war ich übrigens anfangs gar nicht mal sicher, ob wenigstens der Name echt ist. "Claas Relotius" hörte sich eher nach einem Bösewicht aus einem Krimi von Maj Sjöwall und Per Wahlöö an. Aber es gibt bzw. gab wohl
tatsächlich
Leute, die Relotius heißen.)