07.01.2019, 16:23
(07.01.2019, 14:51)leopold schrieb: Wenn die SZ die Aussagen des Arbeitgeberpräsidenten in einem Interview mit einer Zeitung zum Fortschritt der Integration von Flüchtlingen in indirekter Rede unkommentiert wiedergibt, ist das nach Meinung gewisser User Meinungsjournalismus. Wenn dagegen Herr Broder in der Welt wieder einmal einen Eimer voll Häme über irgendetwas ausschüttet, hat „endlich mal einer die Wahrheit gesagt“ oder „den Punkt getroffen“. Und vor diesem Hintergrund soll man dann ernsthaft über die Anforderungen an guten Journalismus diskutieren. Lachhaft.
Meine Kritik bzw. mein Verdacht scheinen sich schon bewahrheitet zu haben.
Ist es nicht erstaunlich, dass die SZ am 14.12.18 zwar dieses Interview das BDA-Präsidenten Kramer mit der AA relativ ausführlich in indirekter Rede wiedergibt, nicht aber die Antwort des CDU-Wirtschaftsrats auf Herrn Kramers Interview (02.01.19 in der WELT: CDU-Wirtschaftsrat kritisiert hohe Zahl von Zuwanderern in Hartz IV
Trotz Google keine Spur davon, aber vielleicht ja in einer fünfzeiligen Meldung, vielleicht …?
Kann vielleicht daran liegen:
BDA-Chef Kramer:
Zitat:Die Integration der nach Deutschland kommenden Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt gelingt dem Arbeitgeberpräsidenten Ingo Kramer zufolge besser als erwartet.
Für ihn sind viele Migranten "eine Stütze der deutschen Wirtschaft geworden" (…)
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe mit ihrem Satz "Wir schaffen das" Recht behalten, sagte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeber (BDA) der Zeitung Augsburger Allgemeine. Von mehr als einer Million Menschen, die seit 2015 nach Deutschland gekommen seien, hätten knapp 400 000 einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz, sagte Kramer.
CDU-Wirtschaftsrat:
Zitat:Der Generalsekretär des CDU-Wirtschaftsrats, Wolfgang Steiger, kritisiert, dass seit 2015 rund eine Million Zuwanderer neu in Hartz IV gefallen seien. Damit widerspricht er Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer deutlich.
Der CDU-Wirtschaftsrat sieht nach wie vor erhebliche Defizite bei der Integration der seit 2015 nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge. Generalsekretär Wolfgang Steiger sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Aussage „Wir schaffen das“ von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) aus dem Herbst 2015 sei „leider pauschal bis heute nicht erfüllt. Ich warne davor, wieder in die damalige Blauäugigkeit zu verfallen.“