06.01.2019, 15:47
Und nun die 6 Ratschläge Rosens im Original, die unser Medienexperte Martin mehr oder weniger stark "bearbeitet" und in "Lektionen" umfirmiert hat. Bei Martin fällt der erste Ratschlag beispielsweise einfach ganz weg (hat wohl nicht so gut gepasst ), beim Rest werden manche Sätze völlig aus dem Zusammenhang gerissen:
Zitat:1. Die fünfte Säule – sei cool, distanziert und objektiv – steht in einem erkennbaren Spannungsverhältnis zur vierten Säule: Verteidige die Demokratie und tritt für die Würde aller Menschen ein. Dieses Spannungsverhältnis ist produktiv. Lernen Sie, damit umzugehen. Vertrauen Sie niemandem, der es beseitigen will. ∙
2. Menschen, die sich übergangen fühlen, sind unempfänglich für komplexe und unbequeme Wahrheiten. Der Punkt „genauer zuhören“ sollte deshalb ganz oben auf Ihrer Agenda stehen. ∙
3. Es gibt einen Unterschied zwischen journalistischem und politischem Handeln. Das entbindet Journalisten jedoch nicht von der Pflicht, ein gutes politisches Urteil zu beweisen. Problematisch war das Engagement für die Willkommenskultur nicht wegen des emotionalen „Refugees welcome“, sondern wegen der Illusion, dass es so einfach funktionieren würde. Das war kein gutes Urteil. ∙
4. Aufgrund meiner Erfahrungen im Zusammenhang mit der Kampagne von Donald Trump, die amerikanische Presse zu diskreditieren, sage ich: Es ist nicht die Aufgabe von Journalisten, eine Partei oder einen charismatischen Politiker zu bekämpfen. Sie sollten einen politischen Stil bekämpfen, der die Demokratie untergräbt und ihre Institutionen aushöhlt. Diese Unterscheidung sollten Sie beherzigen.
5. Der Grundsatz „Behandle die AfD wie eine normale Partei, solange das irgend möglich ist“ ist vernünftig. Das Problem ist natürlich, wie es jenseits dieses Punkts weitergeht. Dass Alexander Gauland im ZDF-Sommerinterview am 12. August nicht zum Thema Flüchtlinge befragt wurde, über das er gewiss sehr gern gesprochen hätte, sondern über andere wichtige Themen, ist ein kluger Ansatz. ∙
6. Als Journalisten haben Sie nicht die Aufgabe, den Leuten zu sagen, was sie denken sollen. Ihre Aufgabe ist es, sie auf Dinge aufmerksam zu machen, über die sie nachdenken sollten. In der Sozialwissenschaft wird das als „Agenda-Setting“ bezeichnet. Das ist eine der wichtigsten Aufgaben von Journalisten. Es reicht aber nicht, wenn die Themen von der jeweiligen Redaktion bestimmt werden. Es reicht auch nicht, die Agenda von den Regierenden zu übernehmen. Was, wenn die nicht zuhören? Ihre Agenda darf sich auch nicht nach dem Unterhaltungswert richten oder sich von Sensationen und Tabubrüchen bestimmen lassen. Auch in diesem Bereich braucht es neue Wege – und Transparenz.