28.12.2018, 12:34
Offenbar ist Relotius kein Einzelfall, eine Journalistin plaudert aus dem Nähkästchen:
Man kann diesen mutigen Journalisten/innen nur Glück wünschen, damit sie dieses Lügengespinst vollständig aufdecken. Für zwielichtige Blätter wie dem Spiegel oder der SZ könnte es das Aus bedeuten.
Martin
Zitat:Ich kann die Empörung über #Relotius nicht ernst nehmen. Tipps, die prominente Chefs mir als junger Journalistin gaben: "Das Gute am Auslandsjournalismus ist ja, dass niemand rausfinden wird, ob der Mann in Kabul das wirklich gesagt hat." Oder: "Du hast recherchiert? Das machen wir hier eher nicht." Ich betone: das war ganz am Anfang meines Berufsleben, kein heimliches Geständnis im Vertrauen, sondern offenbar der beste Rat, den diese Chefs einer aufstrebenden Reporterin zu geben hatten.
[...] Es gibt zum Beispiel einen prominenten, x mal mit Preisen ausgezeichneten Reporter, von dem viele Leute in der Branche wissen, dass er Quellen erfunden hat. Er ist nach wie vor höchst erfolgreich.
[...] mir haben heute den ganzen Tag über JournalistInnen geschrieben, die Ähnliches, teils viel Drastischeres erlebt haben. Das Problem von uns allen ist, dass wir (noch) keine gerichtsfesten Beweise haben und somit in Grund und Boden geklagt werden könnten, weil es in vielen Fällen am Ende Wort gegen Wort stehen würde. Deshalb können wir nicht öffentlich Namen nennen, jedenfalls nicht ohne uns in ein riesiges finanzielles Risiko zu begeben. Es recherchieren aber mehrere KollegInnen zu diesen Fällen und ich hoffe, aus ganzem Herzen, dass dann eine Diskussion über das System entsteht, das das teilweise Erfinden von Geschichten so reizvoll macht.
Quelle: https://www.facebook.com/ronja.vonwurmbs...7656547017
Man kann diesen mutigen Journalisten/innen nur Glück wünschen, damit sie dieses Lügengespinst vollständig aufdecken. Für zwielichtige Blätter wie dem Spiegel oder der SZ könnte es das Aus bedeuten.
Martin