23.12.2018, 19:42
Zitat:Fünf Fragen treiben mich um, die die „Spiegel“-Chefs in ihren vielen Interviews noch nicht gestellt bekommen haben:
1. Wenn Relotius über Arizona und Minnesota Texte geschrieben hätte, die die Trump-Amerikaner NICHT als dumm/böse/armselig darstellen: Wären die dann gedruckt worden?
2. Ist es nicht so, dass der „Spiegel“ in vielen Bereichen den Anspruch aufgegeben hat, aufklärerisch zu wirken, überraschend zu sein, ein differenziertes Bild von der Wirklichkeit zu zeichnen?
3. Ist es nicht so - gerade bei Amerika generell und Trump im Besonderen -, dass man sich an der Ericusspitze entschieden hat, nur bestehende Stereotypen (die eigenen und die der Leser) zu bedienen und sie dadurch zu verstärken?
4. Ist es nicht so, dass man beim „Spiegel“ deshalb konsequenterweise Hund-beißt-Mann-Berichterstattung betreibt? Die ist inhärent langweilig – und funktioniert nur, wenn der Leser Beispiele mit Boah-ey-Effekt (wie das – erfundene – Ortsschild „Mexicans keep out“) vorgesetzt bekommt, oder?
5. Ist es nicht so, dass ein solches Anreizsystem Manipulation (und Manipulatoren) begünstigt?
Quelle: https://www.welt.de/wirtschaft/article18...passt.html
Die Welt bringt es in diesem Artikel auf den Punkt: Es geht nicht um den Einzelfall Relotius, sondern um das System Spiegel. Dieses System, das sich längst vom seriösen Journalismus verabschiedet hat und bereitwillig Lügen druckt, wenn es der eigenen Weltsicht entspricht. Institutionalisierte FakeNews ist da noch ein zu zahmer Begriff, das ist Hetze und Demogagie der übelsten Sorte, die den Journalismus als Gesamtheit in Verruf bringt.
Martin