23.12.2018, 18:50
(23.12.2018, 13:20)Serge schrieb: Ich bin mit dem Spiegel und Pardon groß geworden, auch mit der FR und der SZ. Und mit den damals (überwiegend) regierungskritischen Magazinen Report und MonitorMerkel ist seit 2005 Kanzlerin. Und seit dem hat der Spiegel nicht mehr regierungskritisch berichtet? Da sollten Sie aber mal das Archiv bemühen....
Alles Publikationen, die in den 60-er, 70-er und 80-er Jahren, also in der Zeit der Regierungen Adenauer, Erhard, Kiesinger, Brandt, Schmidt und Kohl, die Politik und das gesellschaftliche und kulturelle Geschehen in Deutschland kritisch und insgesamt ziemlich unparteiisch begleiteten. Die gemäßigt linke, eher sozialdemokratische Positionierung dieser Pressemedien, die sich geradezu zwingend angesichts der CDU/CSU-Übermacht vor allem bei den ersten drei Regierungen zeigte, änderte sich natürlich nicht unter Brandt und Schmidt, aber kritisch wurde dennoch berichtet. Besonders Schmidt (Atomkraft, NATO-Doppelbeschluss) wurde heftig angegangen.
Auch Kohl und Schröder wurden von den Medien, auch von den oben genannten, kritisch bis sehr kritisch begleitet.
Davon kann seit der Merkelschen Regierungsära kaum mehr die Rede sein. Die Verwischung der Konturen der Parteien nahm kritischer Berichterstattung und Kommentierung regelrecht die Luft zum Atmen. Die SPD von Merkel bis auf's Skelett ausgesaugt, die CDU ob der Wahlerfolge, obwohl intern durchaus gespalten, fest hinter Merkel, die Grünen (70%-Partei der Journalistikbranche) als heimliche Regierungspartei, auf die sich Merkel bei ihren Kernthemen EU, Energiewende und Flüchtlingspolitik mehr stützen konnte und kann als auf die eigene Partei, die FDP eher bedeutungslos, das ist das große weite Mittelfeld, dass am Rand nur noch die "Linkspopulisten" und vor allem die "Rechtspopulisten" übriglässt.
Und auf letztere lässt sich wunderbar eindreschen.
Oder meinten Sie nur die letzten 3 Jahre? Nur weil diese Phase Ihrem neuen Weltbild nicht mehr entspricht?
Ich jedenfalls bin heilfroh, dass auch der Spiegel wie so viele andere in dieser Zeit bei der Flüchtlingsfrage Merkel im Großen und Ganzen unterstützt haben und natürlich trotzdem in vielen anderen Bereichen kritisch waren.
Wo wären wir sonst gelandet? Verlauf wie in Ungarn oder Polen? Wollen Sie das?
Sie kapieren immer noch nicht, dass vielen Menschen, nicht nur Journalisten, die humanistische Frage wichtiger ist als nationale Gefühlsduselei und Abschottung, die nix bringt.
Ihre Kurzsichtigkeit und Verbissenheit bringt mich oft zum Verzweifeln....soviel Energie wie Sie auf dieses Thema verwenden...
das habe ich selten erlebt. Sie sind total festgefahren in Ihrer Haltung und sind in keiner Weise kompromissbereit.