27.06.2022, 15:24
Es wäre durchaus machbar, aber es sind neben Grün/Rot die Versorger, die sich querstellen.
Ein Paket, das verschlossen wurde, will man aus ideologischen und wirtschaftlichen Gründen nicht mehr öffnen, aber dann hoffe ich, dass die Versorger und die Regierung im Stande sind, neue Pakte so rasch zu schnüren, dass die Versorgung gesichert ist. Das geht alles sicher viel schneller. Aber da muss dann wohl der Staat wieder zig Milliarden an die Adresse der Verbraucher ausschütten, und selbst dann wird's
schwierig.
Zitat:Die Chefs von RWE, E.on und EnBW haben sich in den vergangenen Monaten immer wieder gegen eine Verlängerung der Laufzeiten ausgesprochen. RWE-Chef Markus Krebber hält die Debatte auch in der aktuellen Lage für rückwärtsgewandt. Die Konzerne sind längst auf Ökokurs und froh, ein Thema los zu sein, das über Jahrzehnte wie kaum ein anderes die Gesellschaft gespalten hat. Sie haben sich auf den Ausstieg eingestellt. Eine Sprecherin der E.on-Tochter PreussenElektra sagt: »Dies hat zur Folge, dass wir nicht mehr über frische Brennelemente verfügen, die für einen Betrieb erforderlich wären. Und auch das erforderliche Personal, das wir zum Betrieb unserer Anlagen benötigen würden, steht nach der Abschaltung nicht mehr in ausreichendem Maße für einen Leistungsbetrieb bereit.«
Der Atomausstieg war bis Ende 2022 nach der Katastrophe von Fukushima vereinbart worden. Dabei wurden unter anderem Reststrommengen vereinbart, die noch produziert werden dürfen. Eine Aufkündigung müsste hier neue Regelungen schaffen, zugleich könnte es die Antiatombewegung wiederbeleben.
In einer sogenannten Atomkommission wurden zudem auch finanzielle Fragen zur Zwischen- und Endlagerung geregelt. Die Betreiber wurden aus ihrer Verantwortung zu großen Teilen gegen eine Zahlung von 24 Milliarden Euro entlassen. Auch dies basiert auf dem Aus bis Ende 2022 und müsste teilweise neu verhandelt werden. Mögliche Kosten müsste wohl der Bund übernehmen. Gleiches gilt für die außergerichtliche Einigung über Entschädigungsfragen mit RWE, Vattenfall, EnBW und E.on. Auch hier müsste ein Paket wieder aufgeschnürt werden.
SPIEGEL
Ein Paket, das verschlossen wurde, will man aus ideologischen und wirtschaftlichen Gründen nicht mehr öffnen, aber dann hoffe ich, dass die Versorger und die Regierung im Stande sind, neue Pakte so rasch zu schnüren, dass die Versorgung gesichert ist. Das geht alles sicher viel schneller. Aber da muss dann wohl der Staat wieder zig Milliarden an die Adresse der Verbraucher ausschütten, und selbst dann wird's
schwierig.