06.11.2018, 18:51
(06.11.2018, 18:31)leopold schrieb: Es ging doch nie um etwas anderers in der Causa Maaßen. Schön, dass Sie das nun auch endlich einsehen
Für Sie vielleicht. Aber das heißt nichts.
(BTW: Wenn Sie den wichtigen ersten Teil meines Beitrages nicht zitieren, um dann ein falsches, Ihnen genehmes Fazit ziehen zu können, dann ist das unseriös.)
Es gibt nämlich viele Wähler, darunter auch mich, die sich hinsichtlich des Merkelschen Murkses in der Flüchtlingspolitik im Allgemeinen und der Vorkommnisse in Chemnitz im Besonderen kein Denk- und Sprechverbot auferlegt haben, auch wenn von merkelnahen Kreisen der CDU und der deutschen Journalistenbranche immer wieder versucht wird, uns genau dies einzubläuen.
Die NZZ hat eine sehr differenzierte Haltung zur Causa Maaßen (die ersten drei Zeilen kommen meiner oben geäußerten Einschätzung ja sehr nahe - das darf auch mal gesagt werden).
Kommentar - Wo Maassen recht behält
Zitat:Doch so freudig bis hämisch weite Teile des politischen Berlin Maassens Hinauswurf nun kommentieren mögen: Sie wären gut beraten, den Fall differenziert zu betrachten. Denn in vielem hatte und hat der Jurist recht, auch wenn er mitunter zu scharf formulierte. Es gibt bis heute keine Belege für «Hetzjagden» auf Ausländer in Chemnitz. Weite Teile der Berichterstattung und auch die Kommentare der Kanzlerin und ihres Sprechers zu den Vorfällen waren irreführend. Und die Reaktionen, vor allem des linken Spektrums, auf ebendiese Kritik Maassens wirkten tatsächlich in Teilen hysterisch (…)
Doch letztlich befördern derlei Abwatsch- und Ausgrenzungsroutinen nur den Verdruss all jener Menschen, die die Sicherheitslage im Land bis heute besorgniserregend finden. Das sind nicht nur die gern geschmähten Wutbürger. Auch Persönlichkeiten wie der frühere Verfassungsgerichtspräsident Hans-Jürgen Papier gehören dazu. Dieser Teil des Bürgertums weiss, bei aller berechtigten Stilkritik, um die Verdienste Maassens. Unter seiner Führung und auf seinen Druck hin ist der Verfassungsschutz personell und finanziell massiv ausgebaut worden. Er hat die eigenen Leute und die Öffentlichkeit an die Gefahr des Islamismus erinnert, wieder und wieder. Allein seit 2015 wurden in Deutschland sieben Anschläge vereitelt. Der Mann, den ein grosser Teil der veröffentlichten Meinung seit Monaten als Gefahr für die Demokratie darstellt, hat in Wahrheit mehr für die Sicherheit des Landes getan als so ziemlich jeder andere.
Bravo!
Das ist Schweizer Qualitätsjournlismus - ausgewogen und sachlich - und kein deutscher Bekenntnisjournalismus - parteiisch und allzeit entrüstungsbereit.