28.03.2019, 12:42
(28.03.2019, 12:16)Klartexter schrieb:Warum lächerlich, Serge? Grundsätzlich hatte jeder EU-Bürger die Möglichkeit, sich an der Befragung zu beteiligen, was ich persönlich auch gemacht habe. Die Server der EU waren nur beim Start überlastet, später konnte man problemlos abstimmen. Die Befragung lief von Anfang an mit dem Hinweis, dass man ein Stimmungsbild haben wolle, bevor man Entscheidungen trifft. Natürlich hat so eine Befragung keine rechtliche Bindung, aber man darf davon ausgehen, dass es den meisten Menschen offenbar egal war, wie sich das europäische Parlament bei der Zeitumstellung entscheidet.
Demokratie lebt vom mitmachen, aber schau Dir die Beteiligung bei Wahlen oder Bürgerentscheiden an. Bei letzteren entscheiden oft Minderheiten, ob ein Projekt weiter verfolgt wird oder nicht. Hinterher wird dann gejammert, dass eine Minderheit entschieden hätte. Dabei hätte man nur selbst den Hintern heben müssen und sich an der Abstimmung beteiligen. Bei der Zeitumstellungsfrage ist es nicht anders, da gab es ein eindeutiges Votum, zugegeben von einer Minderheit, aber eben auch ein von den Parlamentariern gewünschtes Meinungsbild.
Im Prinzip das Gleiche wie die üblichen Sonntagsfragen, wen man wählen würde, wenn am Sonntag Wahl wäre. Da werden in der Regel auch nur ein paar tausend Leute befragt, aber das Ergebnis wird auf die gesamten Wahlberechtigten umgelegt. Bei der Zeitumstellung wurden so gesehen sogar weit mehr Personen "befragt" als bei einer Sonntagsfrage.
Der Unterschied dieser Umfrage zur Sonntagsfrage ist aber der, dass letztere repräsentativ ist und wissenschaftlich begleitet wird. Bei der EU-Umfrage haben eben fast nur die mitgemacht, die schon immer gegen die Zeitumstellung waren.
Es hat wohl auch niemand ernsthaft damit gerechnet, dass sich tatsächlich etwas ändert. Und es gibt ja jetzt auch schon erste Stimmen, die sagen, dass es wohl kaum besser wird als jetzt, egal, was man ändert. Der Meinung bin ich auch.