19.05.2018, 19:52
(19.05.2018, 19:31)leopold schrieb: Danke, genau so habe ich mir das vorgestellt nach dem, was auch von Hanitzsch selbst zu erfahren war.
Und zum letzten, sehr persönlichen Absatz von Kisters Erklärung: Er spricht mir aus dem Herzen. So sehe ich das auch.
Ich zitiere mal:
Zitat:Ich kenne Dieter Hanitzsch lange genug, um zu wissen, dass er weder Rassist ist noch Antisemit. Das aber ändert nichts daran, dass die Art der karikaturistischen Überzeichnung der Netanjahu-Figur physiognomische Merkmale hat, die auch heute noch in vielen Ländern dieser Erde benutzt werden, wenn "der" Jude in Karikaturen oder politisch gemeinten Plakaten symbolisiert werden soll. Stereotype können, auch wenn sie nicht in jedem Fall so gemeint sind, Rassismus unterstützen oder selbst rassistisch sein.
Netanjahu ist Jude und sieht sogar aus wie das klassische Klischee über Juden. Und dann soll man den nur karikieren dürfen, indem man alles weglässt, was ihn (ganz persönlich, es liegt in seiner DNA) ausmacht?
Das ist nicht nur eine steile These, das ist gleich mehrfach bescheuert.
Der Mann baut seine Politik auf radikalsemitischen Grundsätzen auf, und er er sieht dazu auch noch aus wie der "klassische" Jude. Und dann darf man das nicht zeichnen? Das sind inzwischen Zustände hinsichtlich der Meinungsfreiheit, wie sie in Nazideutschland oder in der Sowjetunion auch nicht schlimmer waren. (Für die ganz Doofen: Man hätte natürlich unter Hitler problemlos diese Karikatur veröffentlichen dürfen. Aber wehe, man hätte einen hinkenden Goebbels oder einen dunkelhaarigen, kleinen Hitler (1,75 m) inmitten von blonden 1,90-Ariern gezeichnet. Ich hätte mir ja wenigstens die Haare und den Bart blondieren lassen, um ein bisschen glaubwürdiger rüberzukommen. Ich meine, sogar seine versuchsweise an Zyankali verreckte Schäferhündin war blond und hieß "Blondie". Daher auch der Name der Band. Und es gibt doch im Versandhaus diese Schuhe "7 cm größer in 20 Sekunden, völlig unsichtbar!" Das wären immerhin schon mal 1,82. Oder halt Stelzen, damit geht noch viel mehr. Und dann, wie weiland Schröder, allen verbieten, darüber zu sprechen und zu schreiben.
Man muss über alles Witze machen dürfen, sonst ist alles witzlos.