23.11.2017, 12:08
(23.11.2017, 00:48)Don Cat schrieb: O.k.
Welche Schlüsse sind also nun seitens uns Wahlvieh zu ziehen? Dass die FDP die einzig aufrechte Partei der Verhandelnden war und ist und dass die Mainstreampresse zu undifferenziert ist und einfache Lösungen bevorzugt?
Ist es nicht vielmehr interessant, dass sich viele Politiker des ehemaligen und eigentlichen Wunsch-Koalitionspartners CDU/CSU verstört über die Liberalen zeigen?
Du verfällst in extreme Fragestellungen.
Denn verhandelt haben alle, mehr oder weniger aufrecht.
Ja, interessant ist es in der Tat, "dass sich viele Politiker des ehemaligen und eigentlichen Wunsch-Koalitionspartners CDU/CSU verstört über die Liberalen zeigen". Vor allem ist es nicht verwunderlich. CDU/CSU und Grüne waren ja schon während der Sondierungen ein Herz und eine Seele (wie sagte Spahn?: "Trittin ist eine coole Socke"). Doch klar, dass die jetzt über den Spielverderber Lindner herziehen. Die Grünen sahen sich doch schon in der Ministerrunde.
Tatsache ist auch , dass die SPD in der deutschen Presse so ziemlich jede Anhänglichkeit verloren hat. Es ist die Loser-Partei schlechthin.
Für alle Chefredakteure und Kommentatoren der großen deutschen Zeitungen, die sich nicht explizit als konservativ, aber auch nicht als explizit links verstehen, ist doch Schwarz-Grün die ideale Lösung. Die Lieblingslösung, mit der man fast nichts falsch machen kann: gemäßigt konservativ plus Sozialdemokratie light hoch 2 plus öko.
Was wiederum nichts anderes bedeutet, als dass Merkel die ganze Mitte und dazu auch die linke Mitte aufgesogen hat. Wie ein Vakuum, das alles, was rundum ist, aufsaugt. Die sog. Sozis hat sie dadurch quasi entmachtet, und die Realos unter Özi und GE lassen sich voller Freude und Hoffnung auch reinsaugen.
Daher auch der Meinungsmainstream der Medien.
Und jetzt - nachdem sie nahezu unisono auf Lindner eingeprügelt haben -, ist die SPD und vor allem Schulz dran. Auch da folgt ihnen die Leserschaft.