23.11.2017, 14:33
(23.11.2017, 13:38)bbuchsky schrieb: Ich gebe auch zu, dass gerade der organisierten Religionsbetrieb zur Grundlage meines Atheismus wurde, nachdem ich durch die "Schule" regelmäßig gewalttätigen Präger in meiner Kindheit mehr imunisiert als geläutert worden war. Der hinter dem Anspruch "ewiges Patriachat" stehende Moder erinnerte mich zu stark an die Zeit, in der Onkel Neandertaler Tante Neandertaler mit der Keule bearbeiten durfte, um sie an den Haaren in seine Höhle zu zerren.
Die später gesammelten Fakten, die eine Gottesexistenz höchst wirkungsvoll ausschließen, habe ich nur zusammengetragen, um meine Ablehnung für "geschlechtliche" Götter und religiöses Diktat mit real existierenden Argumenten zu beschweren.
Bei mir war's anders. Ich war 14 oder so und es wurde Nacht und ich lag schon im Bett und schlief gerade ein. Und es gibt ja manchmal diese Grenze zwischen Wachsein und Träumen, auf der man auf seltsame Gedanken kommt. Ich dachte mir, was wäre eigentlich, wenn ich selbst Gott wäre. Ich könnte mir ja, damit ich nicht so alleine bin, selbst Limitierungen auferlegen. Dass ich mich z.B. für die Dauer eines Menschenlebens nicht für einen Gott halte, sondern für einen Menschen. Und ich erschaffe mir auch noch andere Menschen und eine Umwelt, in der wir alle leben. Aber alles nur in meiner Phantasie. Und wenn ich als Mensch "gestorben" bin, bin ich wieder Gott. Rein zu Unterhaltungszwecken alles. Als Gott bin ja unsterblich und allmächtig, das sollte also funktionieren.
Der Gedanke blieb irgendwie auch noch am nächsten Tag und bis heute hängen.
Völlig verrückt, klar. Und ich glaube das natürlich auch nicht. Ich bin ja nicht plemplem oder grßenwahnsinnig. Aber du kannst mir nicht das Gegenteil beweisen. Ich habe lange nach der undichten Stelle in der Geschichte gesucht, aber sie bis heute nicht finden können.
Genauso wie du nicht beweisen kannst, dass es kein fliegendes Spaghettimonster gibt.
Und daran krankt eben jede Religion. Weil das Behautungen sind, die beliebig verrückt sein können und die jeder aufstellen kann, aber keiner kann das Gegenteil beweisen. Deshalb gibt es auch so viele verschiedene davon. Und die alten Griechen und Römer hatten ja ganze Familien von Göttern, die im Himmel ganz irdisches Verhalten an den Tag gelegt haben. Liebe, Eifersucht und Hass und gelegentlich auch ein Inzest oder ein Mord. Religion war für die damals so was wie "Lindenstraße", manchmal auch eher wie "Tatort" oder sogar wie ein Film von Pasolini.