18.11.2017, 23:13
(18.11.2017, 22:01)bbuchsky schrieb: Sie scherzen?
Verzeihen Sie bitte, wenn ich insistiere, aber ihr seid beide komplett auf dem Holzweg. Das stimmt einfach nicht, was ihr hier behauptet. Die Leute hier legen sich auf Schienen, hängen sich an Nylonstrümpfen auf oder springen irgendwo runter, lange bevor sie verhungern. Mir hat eine Mitarbeiterin vom Sozialdienst bei der Räumung einer Wohnung, in der sich eine 83 jährige Dame an der Wohnzimmerlampe erhängt hatte, erzählt, dass die Dame, die höchstens 45 kg wog, laut der Papiere nach Miete, Strom und Nebenkosten offenbar noch 83 Euro im Monat Rente übrig hatte.
Sie sei es selber schuld gewesen, denn sie hätte ja beim Amt betteln gehen können, dann hätte man sie aber aus der Wohnung geholt, in der sie über 50 Jahre gewohnt hatte, weil die mit 57m² ein paar Quadratmeter zu groß gewesen wäre.
Ist schon 12 Jahre her, und die Situation hat sich seitdem eher verschlimmert.
Also, ich scherze in dieser Angelegenheit nicht, obwohl ich eher "scherzimminent" bin.
Ich habe meine Antwort auch lediglich auf @ leopolds "raubtierkapitalistiisch"
sowie auf "die verpasste Chance des Sozialismus in Venezuela" abgestellt.
Aber nun ganz kurz zu Ihrem Beispiel, der verarmten Rentnerin und ihrem Schicksal.
Ohne Zweifel gibt es diese bedauernswerten Fälle und in in einem Armutsbericht/Deutschland wird trotz der guten Wirtschaftsentwicklung Deutschlands
auf die Armutsgefahr hingewiesen.
Diese statistischen Zahlen geben aber m.E. keinen objektiven Einblick, ob entsprechende Menschen auch wirklich arm sind,
denn in einem (mir nicht bekannten Maße) werden Migranten genauso im Topf berücksichtigt,wie auch Immobilienbesitz der "Armen" nicht einfließt usw.
Diese Statistik wird auch "angereichert" durch Auszubildende und Studenten, die selbst in absehbarer Zeit,
nach spätestens 90 Semestern wie ein Baron Seckendorf, aus dem Armutstopf verschwinden.
Ist der Jupp aus dem Eifeldorf Hinterpfuiteufel mit dem geringen Einkommen genauso arm
wie dieser Jupp an der längsten Theke der Welt in Düsseldorf?
Sie sehen, zum Scherzen ist nicht viel Platz, wie auch kaum für Ihren Musterfall aus dem Gruselkabinett des Sozialamtes.