(17.10.2017, 20:15)bbuchsky schrieb: Ein Blick auf die "Bahnpolitik" macht deutlich, was ich meine. Seit Jahren wird der Ausbau der Schiene und die Verlagerung des Güterfernverkehrs von Generationen von lobbytrunkenen Verkehrsministern gezielt hintertrieben, im Auftrag der Automafia, der Straßenbaumafia, der Mineralölmafia.....
Es ist einfach darzulegen, dass "Die Bahn" bei Parteispenden außen vor bleibt, sondern als Endlager gieriger Politfuzzis dient.
'Deutlich machen' ist Gas-Gerd-Sprech. War Praktikant im BZA (Bundesbahnzentralamt, M-Arnulfstraße, gegenüber vom Augustiner, beiße mich ewig in den Hintern, dort nicht angeheuert zu haben). Zwei Aufgaben: Handgriff der S-Bahn innen und Salonwagen für Brandt. Salon in der Mitte, Abort beidseits für jeden anschließend, weil Breschnew auch nicht der Dünnste war.
Der Zimmerhäuptling kam pünktlich um 10 vor 8, weil die S-Bahn damals noch pünktlich war; anschließend Abendzeitung bei ihm, also am Morgen, um 10 gelesen und dann einige Telefonate. Wichtig, wichtig. Ich im Streß mit Zeichenschiene und Grundrissen, weil der Referent um 13.00 die Zeichnungen brauchte, Abfahrt auf Gleis xy. Die Stunde des Zimmerhäuptlings!
Anruf von ihm bei der Lichtpauserei im Hause, mittags sich und die Maschine warm zu halten, weil da noch was Wichtiges kommt. Zimmerhäuptling lehnt sich zurück und geht Essen, wieder mal seine Bedeutung unterstrichen. Der Referent hat sich dann die Zeichnungen auf der Hinfahrt nach Hannover gütlich zugeführt und muß dort damit ganz schön Eindruck geschindet und seine nächste Beförderung befördert haben.
Einen Eisberg los zu eisen und ihn in auf die andere Seite des Tellerrands zu hieven, ist wahrscheinlich einfacher, als sämtliche LKW-Hersteller, Straßenbaukompetenzler und Geometer, Tankstellen- und Rastplatzfürsten mit allem, was sich dafür prostituiert, unter einen Hut zu bringen und sich dort anständig zu verhalten.
Es gab immer eine beidseits gepflegte Verachtung von Straße und Schiene. Die rechte Spur auf der BAB ist zu wie ein durchgehender Zug. Man sieht die Ausfahrtsschilder nicht mehr von der mittleren oder linken Spur.
Die Sache wird sich einpendeln. Die Leute brauchen zu viel.
Auf 10 Tagwerk Grund wächst alles, was man braucht. Fußläufig erreichbar, einmal die Woche kommt der Eiermann mit dem Fahrrad, Eier hin, Eier zurück, je nach Bedürfnis oder Überfluß, so geht der Handel, auch verbal mit Neuigkeiten und allem anderen. Die Äpfel wachsen auf den Bäumen und die Kartoffeln in der Erde, Kernseife gibts mit und ohne Duft, Toilettenpapier gibts als Zeitung zum Lesen und alles hält uns nicht vom Sterben ab.
Unser Leben ist zu kompliziert. Wollen wir das so? Weshalb eigentlich?