07.11.2017, 10:09
(07.11.2017, 09:39)Martin schrieb: Söder musste sich zurückhalten, sonst wäre er als Königsmörder gebrandmarkt. Er wird es wohl werden, sonst kommt eigentlich niemand in Frage. Herrmann ist zu anständig und Aigner ist zu unauffällig.
Söder kann sich nicht zurückhalten; das ist sein Problem, Seehofers und hoffentlich wird es nicht unseres. Wenn er es könnte, wären die Führungswechsel bei Partei und Ministerpräse längst in trockenen Tüchern und zwar in Söders. Die Situation ist ähnlich wie seinerzeit nach der Bundestagswahl 2005, als Stoiber - sorry für Wiederholung - als Superminister und gefühlter Kanzler nach Berlin gehen wollte oder eben plötzlich nicht mehr wollte. Der langjährige Innenminister Beckstein wärmte in Gedanken längst den Stuhl des Ministerpräsidenten - im Volk ob seiner ( m.E. gespielt) jovialen Art angesehen, bei seiner geliebten Polizei (wie mir einige persönlich sagten) eher weniger bis gar nicht. Beckstein bekam allmählich kalte Füße, weil Stoiber eben doch in München blieb, anno 2008 Landtagswahl, da sollte einer ein Jahr vorher mit dem Ministerpräsidentenbonus in die Wahl gehen, dann kam eben im Januar 2007 der Kreuther Putsch, Beckstein und Huber taten sich zusammen, Stoiber fügte sich im Prinzip, blieb aber bis zum Herbst. Von Beckstein hielt ich nie viel; kein Stratege, kein kluger Kopf wie etwa Alois Glück, kein gekonntes Auftreten, Englisch noch unter Öttinger usw., jedenfalls meinte er, der einzig wahre Thronfolger zu sein. Kurzum: Er hatte Torschlusspanik.
Söder ist vom Typ her anders, Showman, aber Torschlusspanik hat er auch und das ist kein guter Ratgeber. Der kanns nicht derwarten und Seehofer hat ihn längst durchschaut und läßt ihn zappeln.