05.11.2016, 20:29
(05.11.2016, 20:12)PuK schrieb: Der Austritt der Briten ist nicht mal schlecht für die Briten. Das Land wurde nämlich während seiner EU-Mitgliedschaft zum europäischen Finanzzentrum ausgebaut. Daher auch das starke Pfund. Gleichzeitig fand eine weitläufige Deindustrialisierung statt.
Das - natürlich - kurz- bis mittelfristig abgestürzte Pfund, könnte sich sehr gut wieder erholen, wenn diese Entwicklung gestoppt und umgekehrt würde. Wovon die Leute dann auch mehr hätten, z.B. einen Arbeitsplatz, als wenn nicht nur die Banken verdienen, aber die Finanz-"Industrie" gleichzeitig eigentlich nichts produziert außer Zahlen in Computern.
Das sehen Sie etwas zu optimistisch:
Ein deindustrialisiertes Land lässt sich bei zunehmender Konkurrenz durch aufstrebende Schwellenländer nicht so einfach reindustrialisieren. Selbst Deutschland hat zu kämpfen, seinen Status halbwegs zu erhalten. Die digitale Revolution, an deren Anfang wir gerade stehen, wird für weiteren starken Gegenwind sorgen.
Außerdem kostet die Wiederansiedlung verlorengeganger Industriezweige viel Geld, das wegen der Abwanderung der Finanzindustrie noch mehr fehlen wird als bisher schon: England hatte noch in 2015 nach Griechenland und Spanien das höchste Haushaltsdefizit und zudem ein gewaltiges Außenhandelsdefizit, das nun wegen des abstürzenden Pfundes weiter wachsen wird.
Quelle: Daten zur Eurokrise