09.03.2019, 12:27
Ein großer Europäer? Macrons Geheimpläne zur wichtigsten EU-Personalie schüren einen bösen Verdacht
Macrons eigene Partei REM, die ja eigentlich gar keine richtige Partei ist, spielt natürlich im Europäischen Parlament überhaupt keine Rolle. Und auch nicht die liberale Fraktion, zu der die REM gehört.
Daher versucht er mit allen möglichen Manövern und Tricks, einen französischen Spitzenkandidaten für die Juncker-Nachfolge zu finden und durchzudrücken. Notfalls sogar einen, der der konservativen EVP-Fraktion angehört, den Republikaner Michel Barnier.
Nur blöd, dass der derselben EP-Fraktion angehört wie Manfred Weber, der der aussichtsreichste Kandidat ist.
Zitat:Macron ist wieder in seinem Element. In seinem Europa-Plädoyer ist für alle etwas dabei: für Rechte und Linke, Liberale und Grüne. Er will Grenzen schützen, fordert aber auch mehr Solidarität in der Asylpolitik. Er will einen europaweiten Mindestlohn, mehr Umweltschutz, einen gerechteren Wettbewerb, mehr Protektionismus und mehr Militärausgaben. Macron will Europa stärken im globalen Wettbewerb, im Kampf mit den USA und China. Doch will er auch ein Europa, das sich demokratischer und bürgernäher aufstellt, was ja große Europäer bislang auch immer ausgemacht hat? Eher nicht, so der Verdacht. Vor allem dann nicht, wenn es um den wichtigsten Posten auf EU-Ebene geht, den des Kommissionspräsidenten.
Macrons eigene Partei REM, die ja eigentlich gar keine richtige Partei ist, spielt natürlich im Europäischen Parlament überhaupt keine Rolle. Und auch nicht die liberale Fraktion, zu der die REM gehört.
Daher versucht er mit allen möglichen Manövern und Tricks, einen französischen Spitzenkandidaten für die Juncker-Nachfolge zu finden und durchzudrücken. Notfalls sogar einen, der der konservativen EVP-Fraktion angehört, den Republikaner Michel Barnier.
Nur blöd, dass der derselben EP-Fraktion angehört wie Manfred Weber, der der aussichtsreichste Kandidat ist.
Zitat:Es wird ein schwieriger Kampf, den Macron da vor sich haben dürfte. Er kann ihn ja kaum öffentlich ausfechten. Personalquerelen stoßen eher ab. Und wirklich europäisch klingt der französische Präsident auch nicht, wenn er sich gegen den Wunsch von Parteienfamilien stellt, die bei der Europawahl die meisten Sitze holen (…)
Um seinen Willen doch noch durchzusetzen, dürfte dem Präsidenten, der sich gern im Rampenlicht präsentiert, nichts anderes übrig bleiben, als das zu machen, was er nicht so gern mag: Feilschen und zwar hinter den Kulissen. Ist in diesem Fall vielleicht auch angenehmer so. Denn dann geht es nicht so sehr um europäische Ideale, sondern vielmehr um knallharte französische Interessen.