15.05.2017, 18:31
(15.05.2017, 15:24)Serge schrieb: Eine Antwort meinerseits stand überhaupt nicht zur Debatte. Allerdings eine von Ihnen, denn die Sie sprachen ja vom Systemwechsel, der mir vorschwebt, nicht ich.
Dann habe ich mich wohl getäuscht. :D Es freut mich, dass Sie unser gut funktionierendes kapitalistisches Wirtschaftssystem nicht abschaffen wollen. Ich war auch immer der Meinung, dass Reformen nur innerhalb dieses Systems möglich und sinnvoll sind. Wahrscheinlich sind Sie Frau Wagenknecht gefolgt, die neuerdings als Marktradikale auftritt:
Zitat:„Märkte darf man nicht abschaffen“, schreibt sie nun. „Im Gegenteil, man muss sie vor dem Kapitalismus retten.“ In einer dialektischen Wendung des Begriffs präsentiert sie sich selbst nun als Marktradikale. „Der Markt steht für die anonyme Konkurrenz von prinzipiell Gleichen“, glaubt sie, „er symbolisiert eine Sphäre, die prinzipiell weitgehend herrschaftsfrei ist.“
Nicht Umverteilung als Reparaturbetrieb ist ihr großes Thema, sondern die primäre Verteilung wirtschaftlichen Wohlstandes über höhere Arbeitseinkommen und niedrigere Preise. Der Markt soll Ungleichheit bekämpfen. Das gute Leben hat sie dabei stets im Blick, am modernen Kapitalismus missfällt ihr auch dessen Anspruchslosigkeit. Ikea-Möbel selbst zusammenzubauen ist ihr zuwider, der Service im Billigflieger zu schlecht. Eine hohe Produktivität findet sie gut, um Ressourcen frei zu machen für den Besuch von Sternerestaurants. Umgekehrt mag sie das bedingungslose Grundeinkommen nicht, weil dann Arbeit nichts mehr zählt.
Die Marktradikale