09.05.2017, 17:33
(09.05.2017, 07:07)Martin schrieb: Dieser "Maßnahmenkatalog" nennt u. a. einen zu hohen Mindestlohn (9,76 Euro), längere Arbeitszeiten und gelockerte Kündigungen. Das übliche halt. Die EU und Arbeitnehmerrechte sind traditionell Feinde. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass dieser Kahlschlag in FR nicht funktionieren wird. Dass Macron auch den Exportüberschuß von Deutschland abbauen will und Eurobonds fordert, beklatschen Sie sicher auch.
Martin
Soll das eine Antwort auf meine Frage sein?
Zitat:Woher kommt denn die hohe Arbeitslosigkeit, die Wachstumsschwäche, das hohe Haushaltsdefizit und das Außenhandelsdefizit im Vergleich zu Deutschland?
Wie würden Sie diese Probleme lösen? Nur zu sagen, was alles nicht geht, wird nicht ausreichen.
Was nutzt ein rigider Kündigungsschutz, wenn die Folge ist, dass die Unternehmen niemand einstellen, weil sie bei Beschäftigungsschwankungen nicht reagieren können? Was nutzt die 35-Stunden-Woche, wenn die Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit verlieren, weil überall in der Welt 40 Stunden und mehr gearbeitet wird? Was nutzen unproduktive Staatsunternehmen, die den Anschluss an den Weltmarkt verlieren? Frankreich hat mit 56% die höchste Staatsquote in Europa, Deutschland liegt bei 44%.
Macron will die französische Wirtschaft wieder wettbewerbsfähig machen, das Schulsystem reformieren, den öffentlichen Haushalt durch Einsparungen ausgleichen, Öffnungsklauseln für betriebliche Bündnisse wie in Deutschland schaffen. Deutschland soll im Gegenzug endlich mehr investieren, um den Außenhandelsüberschuss abzubauen.
Macron plant - wenn die Ungleichgewichte ausgeglichen sind - eine Vertiefung der Eurozone mit eigenem Investitionsbudget, eigenem Parlament und eigenem Finanzminister. Eurobonds wird es erst geben, wenn die Verschuldungsproblematik gelöst ist, das wird noch einige Zeit dauern.