27.03.2019, 09:22
(27.03.2019, 09:15)Bogdan schrieb: und hier ist der Artikel 17 (ehemals 13) anhand des Gesetzestextes erklärt.
Handelsblatt
Also doch: Uploadfilter
(27.03.2019, 09:15)Bogdan schrieb: und hier ist der Artikel 17 (ehemals 13) anhand des Gesetzestextes erklärt.
Handelsblatt
(27.03.2019, 09:19)leopold schrieb: Ich fand die Problematik gut erklärt, zumindest besser, als es jeder andere hier bisher zustandegebracht hat.
(27.03.2019, 09:15)Sophie schrieb: Es ist absolut der FALSCHE Schritt. Dass Kulturschaffende u.U. nicht gut von ihrer Tätigkeit leben können, war schon immer so. Die Prozentzahl halte ich für stark übertrieben. Und wenn es so ist, dann besteht eben hauptsächlich keine Nachfrage an ihren Leistungen und nicht andersherum, verhungern sie, weil alle ihre Produkte kostenlos konsumieren.
Es gibt in Augsburg x Bands, die mehr oder weniger professionell Musik machen. Wenn nun in einer Szenezeitschrift deren Werken besprochen wird und ich als Leser mein Interesse geweckt finde und ich schaue in Youtube nach, ob ich was von ihnen finde (beispielsweise weil ein Fan eine erworbene Musikdatei das Urheberrecht verletztend hochgeladen hat) dann ist das eine Möglichkeit für diese, einen zusätzlichen Kunden zu gewinnen. Weil wenn mir gefällt was ich höre oder sehe, kaufe ich mir das Album oder gehe mal auf ein Konzert von ihnen. Natürlich kaufe ich nicht, wenn mir nicht zusagt, was ich hören muss. Aber OHNE mir das anhören zu können, werde ich auf gar keinen Fall zum Kunden. Und ich finde auf keinen Fall, dass ich irgendetwas Rechtswidriges getan habe damit, dass ich mir das zur Probe einmal angehört habe. Und ich zahle auch nicht für dieses Probehören, denn für etwas, mit dem man u.U. die Geschmacksnerven anderer verletzt, kann man kein Geld verlangen - auch als Urheber nicht. Da sollte man dann eher an Körperverletzung und Schmerzensgeld denken. um mal provokant zu überspitzen.
Bezüglich Journalismus und Zeitungstexten habe ich den Königsweg bereits aufgezeigt. Es ist vergleichbar mit den Streamingdiensten. Wenn die Protagonisten zu unwillig und unorganisiert sind, das zu regeln und auf den Weg zu bringen, sind sie selbst schuld. Es geht nicht um überhaupt nichts zahlen und natürlich sollen sich nicht Megaunternehmen an anderen bereichern. Also ne Abgabe pro Klick und Aufruf, wäre ja schon mal ein Ansatz, oder?
(27.03.2019, 00:35)PuK schrieb: Wenn man das aufs reale Leben umlegt, wäre das so, als ob ein Zimmermann, der mal einen Dachstuhl gebaut hat, jedes Jahr Geld vom Hauseigentümer verlangen dürfte. Und dann noch seine Erben für die nächsten 100 Jahre oder so. Das geht beim geistigen Eigentum so wenig, wie es bei einer Handwerkerleistung geht. Es gibt jedenfalls keinen Grund, warum das beim geistigen Eigentum anders sein sollte als bei physischen Gütern.
(27.03.2019, 00:54)Sophie schrieb: Den Vergleich finde ich gar nicht übel. Genau so ist es. Jede handwerklich ausgeübte Tätigkeit und da gehört alles dazu, wozu eine Person anwesend sein muss, um die Leistung zu erbringen, ist komplett im Nachteil zu 'Schöpfungen', die einmal erbracht werden und die dann durch Nachfrage Millionen einbringen. Aber die Leute wollen ja alles 'umsonst'. Nicht etwa kriegen die Urheber ihren Rachen nicht voll.
Es wurde ja auch geklagt, dass die Musiker nichts mehr verdienen könnten. Jetzt müssen sie auf Tour gehen. Da ist noch genug zu holen. Ist halt anstrengender als nur eine Platte zu produzieren und sich daran eine goldene Nase zu verdienen. Stimmt, manche verdienen auch nichts oder schlecht. Aber das liegt dann vllt. einfach auch an mangelnder Nachfrage generell.
Wenn sich der Sänger von Element of Crime, Sven Regener, so fürchterlich darüber echauffiert, dass er um sein Honorar geprellt wird, kriege ich sooo nen Hals.
(26.03.2019, 23:41)Sophie schrieb: Ich habe schon vor Jahren darauf hingewiesen, dass es völlig gaga von der Osnabrücker Zeitung ist anzunehmen, dass ich mir ein Abo bei ihr zulege, nur weil ich vllt. animiert durch eine Titelzeile, die mir GOOGLE (!) offeriert an einem ihrer Artikel interessiert bin. Ich bezahle dafür auch gewiss keinen Euro, wenn die ganze Zeitung 2 Euro kostet und schon gar nicht gebe ich wieder mal wo meine Daten an.
Ich will aber im Grunde genommen gar nichts umsonst haben, ich will nur ein faires vernünftiges Angebot. Ich habe ein Druck- und Onlineabo einer Tageszeitung und ich wäre bereit mir ein Abo einer Wochen- oder Monatszeitschrift zuzulegen und dann eine Flatrate dazuzubuchen über 50 oder 100 oder meinetwegen 500 Artikel im Monat bei diversen anderen Zeitungen. Aber das haben sie ja nicht auf die Reihe bekommen. Weil sie tatsächlich glauben, mit ihren einzelnen Paywalls besser zu fahren. Wie sie meinen. Ich klicke immer sofort weg, wenn dieser Hinweis eingeblendet wird.
Dabei wäre das Lesen dieser Artikel ja ggf. auch eine Werbung für die Zeitung. Vllt. liest man ja dann mehr, dann bekämen sie auch mehr aus dem gemeinsamen Topf.
(27.03.2019, 10:22)Klartexter schrieb:Aha, einer Zeitung, für die Du sowieso nichts zahlen willst - welche Werbung soll das sein? Eine Flatrate hast du heute schon, denn alle Zeitungen greifen auf die Meldungen von Presseagenturen zurück, lediglich lokale Ereignisse werden noch selbst journalistisch aufgearbeitet.
(27.03.2019, 09:50)leopold schrieb: Ich denke, Sie reden sich das schön. Die Leute gehen doch heute nicht einmal mehr aus dem Haus, wenn sie jemand kennenlernen wollen. Für immer mehr Menschen findet das Leben im Internet statt, ein gefundenes Video jagt das nächste. Warum sollte man Geld dafür ausgeben oder Zeit aufwänden, um ein Konzert zu besuchen? Die nächste Sensation wird doch frei Haus und kostenlos geboten und das Beste ist, man kann seine neuesten " Errungenschaften" gleich weiter verbreiten.
Ich habe seit 5 Jahren bei mir zu Hause Sonos installiert und höre nun viel digitales Spartenradio ohne jede Werbeunterbrechung. Dazu zahl ich noch ein paar Euro im Monat für Spotify. Ich bin ziemlich sicher, dass ich niemals mehr Geld für eine DVD ausgeben werde
(27.03.2019, 10:16)Klartexter schrieb:Seltsames Rechtsverständnis, welches ihr da an den Tag legt. Der Dachstuhl, den der Zimmermann gebaut hat, bleibt an Ort und Stelle und kann nicht von anderen Häuslebauern mitbenutzt werden. Trotzdem kann auch er unter Umständen dem Urheberrecht unterliegen wie beispielsweise das Dach des Olympiastadions in München. Deshalb kann auch München nicht einfach Änderungen vornehmen oder das Dach einfach abreißen, obwohl für die Leistung ja längst gezahlt wurde.
Anders ist es bei Büchern, Filmen und Musik. Autoren und Künstler erhalten ja keine Riesensummen für ihre Werke, in der Regel richtet sich das Einkommen nach der verkauften Stückzahl, da die Leute einen gewissen Anteil von jedem verkauften Stück bekommen. Raubkopien - und nichts anderes sind solche illegalen Uploads - bringen dem Ersteller eines Buches oder Filmes nichts, und die Musik wird dann ebenso kostenfrei gehört. Warum sollte man sich auch noch etwas kaufen, das kostenlos zu haben ist?
Ich finde es erschreckend, wie wenig Respekt man vor dem Eigentum anderer Menschen heute noch hat. Da werden Wege aufgezeigt, wie man bestimmte Sperren umgehen kann, um kostenfrei das Eigentum anderer Leute zu benutzen. Das ist nichts anderes als Diebstahl, um das Kind beim richtigen Namen zu nennen!