(05.01.2019, 20:20)leopold schrieb: Dass nun angeblich ausgerechnet ein US-Amerikaner pauschal deutsche Journalisten belehren will, ist natürlich der totale Witz. Er sollte sich lieber an die Kollegen im eigenen Land wenden, die für ihren exzessiven Meinungsjournalismus bekannt sind.
Und zu Lektion 1: Warum sollte man Menschen, die sich übergangen fühlen, unbequeme Wahrheiten ersparen und sie stattdessen mit Lügen und scheinbar einfachen Lösungen zufriedenstellen, wie das beispielsweise Trump tut? Werden dadurch die Probleme dieser Leute gelöst? Wohl eher nicht. Die Folge wird aber sein, dass diese Menschen noch mehr enttäuscht sind und beim nächsten Mal einem noch radikaleren Rattenfänger hinterherlaufen. Siehe Brasilien.
Warum ist es ein Witz, wenn ein US-Journalist die deutsche Presse kritisiert? Haben Sie etwa ernsthaft das Gefühl, die US-Presse schont Trump und berichte zu wenig kritisch?
Hapert es zudem wieder an der Lesekompetenz? Jay Rosen fordert bei 1) auf zuzuhören, nicht etwa zu lügen. Sie können nicht immer ihre Interpretation in den Text hinein phantasieren und sich dann über ihre eigene Fehlinterpretation echauffieren.
Was dagegen in Deutschland seit Jahren an manipulativer und einseitiger Berichterstattung im Regierungsinteresse geboten wird, dürfte einmalig seit 1945 sein. Jeder, der nicht die katastrophale Flüchtlingspolitik von Merkel uneingeschränkt und blind beklatscht, ist "Rechts", ein "Nazi" aber mindestens "Afd-nah". Relotius ist hierbei nur ein zwangsläufiges Symptom, nicht die Ursache.
Natürlich merken die Leute, dass etwas nicht stimmt. Deshalb wählen diese auch scharenweise die Afd. Nicht weil sie Nazis sind, sondern weil sie das Gelüge über Alternativlosigkeiten leid sind. Demokratie ist die Regierungsform der Alternativen. Wenn es diese tatsächlich nicht mehr gibt, dann, und erst dann, könnten Sie mit ihren Befürchtungen recht haben. Und sind Sie selbst doch ein Rädchen im Getriebe, dass diese Entwicklung nach Kräften unterstützt.
Martin