(07.07.2018, 10:22)Serge schrieb: Die deutsche Politik hat die Grenzen zum Paradoxen und Absurden überschritten.
Meint Wolfgang Herles: Vom Fortschritt des Rücktritts. Zur Absurdität der deutschen Politik.
Ja, und jetzt bastelt man noch heftig an der Namensgebung für diese unsäglichen und schrecklichen geschlossenen Bereiche, in denen die Flüchtlinge zwei Tage lang bleiben sollen.
Hallooo …!? Kann man einem Asylsuchenden, der einen berechtigten Anspruch auf Asyl vorweisen kann (Verfolgung, Lebensgefahr etc.) und nicht schon in einen anderen Land registriert ist oder Asyl beantragt hat, nicht zumuten, zwei Tage lang (= zweimal Schlafen) bei voller Verköstigung in einer sicheren Unterkunft zu verbringen, in der sein Status überprüft wird?
Er wird dabei weder in Ketten gelegt noch in eine Toilette und auch in keine Gefängniszelle eingesperrt.
Das ist absurd, und wer sich hier entrüstet und höchstbesorgt hin- und herwindet, ist Teilnehmer an diesem von Wolfgang Herles beschriebenen absurden Symbolspiel.
Ich bin nicht sicher, ob zwei Tage reichen, um das alles im großen Stil festzustellen. Das geht auf lokaler Ebene und in einem Staatenverbund wie der EU, wenn alle vernetzte Computer haben und sichere biometrische Identifizierung. Aber nicht, wenn die Leute schon vor Monaten irgendwo in Afrika angefangen haben, gründlich ihre Identität zu verwischen. Und die Herkunftsstaaten nehmen sie nicht zurück. Diese wären dafür zuständig, aber sie machen ihren Job nicht. Sie sind nicht kooperativ. Sie tun nicht ihre Pflicht, könnte man auch sagen. Denn aus dem Recht, ein Land zu regieren, gehen nicht nur weitere Rechte hervor, sondern auch Pflichten.
Und die Bundeskanzlerin tut auch nicht das, wofür sie gewählt wurde. Das ist das größte Problem an allem. Sie will nicht mehr oder sie kann nicht mehr. Wahrscheinlich beides. Sie hätte schon spätestens vor der letzten Wahl abdanken und sich mal nur um sich selbst kümmern müssen, ich hab's ja gleich gesagt. Nur hat mir das damals so gut wie keiner geglaubt. Aber ich habe die verräterischen Anzeichen früh bemerkt. Man merkt das, wenn die Leute nicht mehr können und meistens auch nicht mehr wollen. Zuerst fast gar nicht und dann immer schneller. Man kann auch begrenzt etwas dagegen tun und den Vorgang verlangsamen. Aber nicht, indem man ewig auf Hochtouren weiterarbeitet und im Alleingang die ganze Welt retten will. Das schafft man irgendwann nicht mehr.
Das wusste sogar Adolf Hitler. Und dass Deutschland 1938 den Krieg, den er vorhatte, eigentlich noch nicht gewinnen konnte. Er hätte noch drei, besser fünf oder zehn Jahre aufrüsten müssen dazu. Die Experten für so etwas, "seine" Generäle, hatten es ihm lang und breit erklärt. Er wurde aber älter, und spätestens an seinem 50. Geburtstag wollte er den "Endsieg" errungen haben. Also musste er irgendwann damit anfangen, sonst war es aus seiner Sicht schon damit vorbei, bevor es anfangen konnte. Der dachte auch "außer mir macht's ja keiner". Ja, stimmt, und zwar aus gutem Grund nicht.