(06.02.2018, 19:39)leopold schrieb: Um mal mit den doch sehr naiven Vorstellungen aufzuräumen, die hier manche von der Vermögensanlage mit Aktien zu haben scheinen: Wer nicht gerade als Daytrader unterwegs ist, muss natürlich keineswegs alle paar Stunden nach seinen Aktien sehen. Oft ist es sogar besser, man kriegt nicht alles mit, das bewahrt einen vor mancher schnellen und unvernünftigen Reaktion.
Wer Aktien als langfristige Vermögensanlage begreift, ist nicht abhängig von kurzfristigen Schwankungen des Aktienmarkts, da er weiß, dass die Aktienmärkte auf die Dauer nur eine Richtung kennen und zwar die nach oben. Tage wie diese sind eine gute Gelegenheit, das Portfolio vorsichtig zu ergänzen oder umzuschichten. Dabei kommt es nicht auf den Tag oder die Stunde an, da man den "richtigen" Zeitpunkt sowieso nie erwischt. Wichtig ist nicht so sehr, wann man Aktien kauft, sondern dass man die richtigen Aktien oder Fonds kauft. Und dazu ist es vor allem wichtig, dass man die Wirtschafts- und Finanznachrichten genau verfolgt und die Zusammenhänge zu verstehen lernt.
Blablabla.
Das Ziel einer Geldanlage ist doch, einen Notgroschen zu haben, falls die Wirtschaft crasht und man dann auf der Straße steht. Wenn die Wirtschaft crasht, crashen aber auch die Aktienkurse, und dann ist der Notgroschen weg, genau in dem Moment, in dem man ihn brauchen würde.
Sie merken das dann gar nicht rechtzeitig, weil Sie ja die Kurse, wie Sie selbst schreiben, über längere Zeiträume nicht im Auge behalten.
Und dass die Währung an sich crasht, kann man im Fall des Euro auch keinesfalls ausschließen. Hätten wir noch die D-Mark, wäre ich da unbesorgter.
Dann doch lieber Gold, denn wenn die Wirtschaft und/oder die Währung crasht, dann steigt der Goldpreis plötzlich in ungeahnte Höhen. Jeder hätte dann gerne Gold, aber nur ganz wenige haben es dann auch in Mengen von mehr als ein paar wenigen Gramm in Form von einem Ehering oder einem Goldketterl von der Oma. Es sollte also schon Barrengold sein, möglichst rein.
Warum wohl hat die Bundesrepublik Deutschland riesige Goldreserven und nicht riesige Aktienpakete als Reserve, erklären Sie das doch mal, so dass es alle verstehen. Nur zu!
Oder Immobilien, denn die Wohneigentumsquote in Deutschland ist gering, und die Leute müssen immer wohnen, ganz gleich, was passiert. Aber doch nicht Aktien.
Allenfalls 10 % oder so sollte man in Aktien anlegen, dann auch gerne riskant und spekulativ. Man muss es insgesamt verschmerzen können, wenn es schiefgeht und alles weg ist. Und das ist das Glücksspielartige, das die Deutschen zumindest bei einer Geldanlage gar nicht mögen.