(04.02.2017, 08:53)Serge schrieb: Schön, schön. Aber was bringt uns das? Hilft uns das, das Phänomen "Trump" besser zu verstehen?
Oder nicht? Ist Trump damit Geschichte, verbrannt? Oder nicht?
Ich meine, man braucht keinen Hitler, um zu verstehen, wie Trump ist und tickt. Zumal der Vergleich ja reichlich überzogen und durch und durch popoulistisch ist.
Ich würde sagen, es führt uns in die Irre. Trump ist nicht mit Hitler vergleichbar, weder ideologisch noch persönlich. Schon die "Herkunft", das Milieu, aus dem sie kommen, ist völlig unterschiedlich.
Auch ist mir nicht erinnerlich, dass Trump ein Buch mit Eroberungs- oder Rassenvernichtungsplänen veröffentlicht hätte. Lassen wir doch einfach mal die Kirche im Dorf. Ausländer aus bestimmten Ländern nicht ins Land zu lassen, ist etwas völlig anderes, als Menschen mit einem bestimmten Glauben zu vergasen oder "durch Arbeit zu vernichten". Das eine ist eine Maßnahme, die zwar nicht jedem gefällt, die aber jeder souveräne Staat ergreifen kann, das andere ist ein "Verbrechen gegen die Menschlichkeit*".
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* bzw. richtiger übersetzt: "Verbrechen gegen die Menschheit". "Humanity" kann nämlich beides heißen, Menschlichkeit und Menschheit, und in Deutschland wird leider konsequent die falsche Übersetzung verwendet. "Verbrechen gegen die Menschlichkeit", was soll das sein? Die "Menschlichkeit" ist ein Abstraktum, ein ethischer Wert, man kann kein Verbrechen gegen sie begehen. Die Menschheit dagegen ist sehr konkret, und deshalb kann man an ihr auch Verbrechen begehen.