03.02.2017, 12:16
(03.02.2017, 11:47)Martin schrieb: Trump hat eine zum Judentum konvertierte Tochter, einen jüdischen Schwiegersohn und Enkel, die jüdisch erzogen werden. Und ausgerechnet deutsche (!) Medien vergleichen so jemanden mit Hitler? Ernsthaft? Er ist ein Rüpel, er ist undiplomatisch und er ist ein Chauvinist, ja. Aber das macht noch lange keinen Hitler aus. Die deutschen Medien täten gut daran, mit ihrer Hetze aufzuhören. Dass ausgerechnet auch von Ihnen eine "Das wird man ja wohl noch sagen dürfen"-Formulierung kommt, verwundert mich doch sehr. Ist diese Rhetorik nicht sehr nahe an der AfD?
Martin
Wenn man Hitler ausschließlich auf den Holocaust reduziert haben Sie sicher recht, Martin. Aber die Nummer ist zu billig und zieht auch nicht. Oder soll vergessen werden, dass Herr Hitler als erstes die ihm missliebigen Parteien KPD und SPD ausgeschaltet hat? Soll wirklich vergessen werden, wie demokratisch gewählte Mandatsträger von den Nazis entmachtet wurden? Soll vergessen werden, dass behinderte Menschen als lebensunwert betrachtet wurden? Soll vergessen werden, dass sich Hitler über etliche bestehende Verträge (Entmilitarisierung Rheinland, Münchner Abkommen) hinweg gesetzt hat? Soll vergessen werden, dass es lange vor den Pogromen schon KZ gab, in denen politisch missliebige Personen inhaftiert wurden? Leider wird das Naziregime immer auf den Holocaust reduziert, Fakt ist aber, dass lange davor schon Gesetze erlassen wurden, die sich gegen politisch anders Denkende gerichtet haben, und da ist Herr Trump nun wirklich nicht allzuweit von einem Hitler entfernt. Denn auch Hitler erließ Dekrete, die sich gegen Teile der eigenen (nichtjüdischen) Bevölkerung richteten, nur geht das oft wegen des abscheulichen Holocaust unter.