(22.01.2017, 01:13)Martin schrieb: Das eigentlich bemerkenswerte am Fall Trump ist nicht, dass er Twitter benutzt. Sondern das zum ersten mal die sozialen Medien ihre Macht gegenüber den konventionellen Medien unter Beweis gestellt haben, obendrein noch bei der Wahl zum mächtigsten Amt der Welt. Das erklärt auch die heftige Reaktion der bekannten Medienportale und Redaktionen - das Meinungsmonopol ist Vergangenheit. Sieht man sich hingegen die Kommentare auf Facebook oder die Retweets auf Twitter an, dann überwiegen die Pro-Trump Kommentare. Die konventionellen Medien haben die letzten zwei Jahre erheblich an Glaubwürdigkeit eingebüßt. Das spiegelt sich dort in besonderem Maße wieder.
Der Medienbruch ist nicht wirklich einer, es öffnet sich lediglich ein neuer Tab im gleichen Browser, oder die App leitet auf den Browser weiter. Geht alles automatisch. Ich benutze Twitter auch nicht aktiv, lese aber häufig mit. Auch bei besonderen Ereignissen ist Twitter eine wertvolle Informationsquelle, Bilder und Situationsbeschreibungen sind dort noch schneller verfügbar als auf FB & Co.
Martin
Ich bin gespannt, ob Ihre Begeisterung darüber auch noch so groß sein wird, wenn mittels der 'sozialen' Medien etwas geschieht, was Sie gar nicht für gut befinden.
Beispielsweise, wenn sie sich darauf verständigten (Konjunktiv!), dass die Juden doch besser aus Palästina vertrieben würden, weil sie da den Palästinensern nur ihr Land wegnähmen.
Ein Retweet unter einer Aussage von Trump ist zu 90% gleichbedeutend mit einer Fanzuschrift - wer followert den denn sonst auch schon.
Warum Sie glauben, dass Schnelligkeit ein qualitatives Merkmal von Berichterstattung sei, erschließt sich mir auch nicht. Schnelligkeit birgt immer die Gefahr von falschen voreiligen Einschätzungen - siehe auch das Attentat in Berlin.
Aber Sie sind ja der, der darauf lauert, jedes neue Vorkommnis sofort als Erster hier threadisieren zu können. Deshalb natürlich begeistert ikst von diesen tollen Möglichkeiten.