08.01.2017, 10:56
(08.01.2017, 10:28)Serge schrieb: Stimmt hier mal. War kein Schwarzer.
Aber wie würdest du regieren, wenn du, als Soldatin oder auch nicht, jedenfalls mit Gewehr oder Pistole in der Hand, erlebt hättest, dass deine (beste) Freundin oder dein Mann soeben neben dir von einem islamistischen Attentäter niedergestochen oder niedergeschossen und dem Anschein nach tödlich verletzt worden wäre (siehe Soldat Azaria)?
Ich selbst könnte nicht sagen, dass ich ihn nicht erschossen hätte. Das ist eine absolute Ausnahmesituation, in der Gefühle wie Entsetzen und Wut die Oberhand haben, auch wenn es es ein Paar Sekunden dauert.
Der wirkte nicht sehr entsetzt. Der wirkte sehr rational handelnd. Und war auch noch stolz darauf. Der Stolz (wie eine Portion Einfältigkeit) stand ihm noch im Gerichtssaal ins Gesicht geschrieben. Und er wurde ja auch als Held gefeiert, so wie man es bei den terroristischen Attentätern verurteilt.
Es geht doch gar nicht darum was Azaria getan hat. Fehlverhalten und Schuld gibt es immer. Es geht darum was die Gesellschaft daraus macht.
Du kannst meinetwegen gern Verständnis für sein Handeln haben, indem Du sagst, ich weiß nicht, was ich getan haben würde. Gleichzeitig solltest Du dann aber einräumen, dass Du es für selbstverständlich hältst, dafür die gerechte Strafe zu erhalten und diese zu verbüßen. Also auch kein Gnadengesuch, weil man weiß, dass man falsch gehandelt hat.
Alles andere eröffnet jeder Form von Selbstjustiz Tür und Tor und zwar weit.