15.09.2018, 10:43
(15.09.2018, 10:33)PuK schrieb: Weil die Qualität der Tötungsdelikte, um die es geht, früher eine andere war.
Bei einem "normalen" Mord oder Totschlag kennen sich Täter und Opfer meistens oder haben vorher zumindest sozial interagiert. Also z.B. haben sie sich irgendwo getroffen und sind dann über irgendetwas in einen heftigen Streit geraten.
So etwas meint man im Griff zu haben als potenzielles Opfer. Entweder durch Menschenkenntnis, dass man sich also mit potenziellen Mördern gar nicht abgibt und sich auch zutraut, solche in seinem Bekanntenkreis zu erkennen. Oder im anderen Fall, weil man ja ein friedlicher Mensch ist und einem Streit sowieso immer aus dem Weg geht.
Beides stimmt natürlich nicht, denn Mörder sehen aus wie alle anderen und verhalten sich die meiste Zeit auch so und ein Streit ist ein dynamischer Prozess, der nicht immer beherrschbar ist. Sogar meistens nicht. Darauf kommt es aber nicht an. Psychologisch wichtig ist das Gefühl, das man hat, wenn man an möglichen Mord und Totschlag denkt.
Diese Attentate und Messerangriffe auf der Straße oder in öffentlichen Verkehrsmitteln haben jedoch eine andere Qualität. Wenn regelmäßig Leute mit einem Messer wahllos auf Passanten losgehen, dann hat man das Gefühl, dass es einen jederzeit treffen kann und man nichts dagegen tun kann.
Die Opfer der weit überwiegenden Anzahl der Gewalttaten von Flüchtlingen sind selbst Flüchtlinge, was auch kein Wunder ist, wenn man weiß, unter welchen Bedingungen diese Menschen zusammenleben müssen.
Die Terrorangriffe und die vom IS nur als solche deklarierten Angriffe sind wegen ihrer sehr geringen Zahl statistisch gesehen fast unbedeutend und spielen im normalen Alltag keine Rolle. Sie werden allerdings medial maximal ausgeschlachtet.