22.11.2017, 11:21
(22.11.2017, 10:59)Kreti u. Plethi schrieb: Wenn sie die ganz persönliche Situation von einheimischen Jugendlichen mit denen umkehren dürften die Zahlen sich kaum ändern.
Einmal sind sie prozentual stärker in ihrer Gruppe vertreten und auf der anderen Seite sind Verhalten immer von ganz individuellen Lebenssituation/Perspektiven abhängig.
Wer mit Gewalt als adäquatem Mittel zur Konfliktbewältigung sozialisiert wurde, häufig auch noch religiös legitimiert, wird immer deutlich mehr zu gewaltsamen Lösungen neigen, als die vergleichsweise kleine Menge an "biodeutschen" jugendlichen Gewalttätern, die gesellschaftlich eher am Rande stehen (Alkohol, Gewalt im Elternhaus usw.).
Oder mit anderen Worten: Die Affinität zu Gewalt hat im nahen Osten kulturelle, religiöse und traditionelle Ursachen und ist ein Flächenphänomen. Bei uns ist es eher ein soziales Problem einer vergleichsweise kleinen Gruppe, bezogen auf die Gesamtheit der Gesellschaft. Dto. auch die Einstellung zu Frauen. Natürlich gibt es auch Vergewaltigungen bei uns in der Gesellschaft, aber es existiert ein gesellschaftlicher Konsens darüber, dass dies eine schwere Straftat ist und kein, in Abhängigkeit von Kleidung, Glaube und Verhalten, vernachlässigbares Delikt.
Mir ist schleierhaft, wem mit immer den gleichen Relativierungen gedient oder geholfen ist. Wird das Problem kleiner, wenn man den Kopf in den Sand steckt?
Martin