21.10.2016, 06:10
(17.10.2016, 23:50)Manni Burgsmüller schrieb: Menschliche Abgründe sind interessant. Wieso das alles? Was war der (wirkliche) Grund in diese harte Branche einzusteigen? Es gibt so viele, doch jeder verrät ein Schicksal.
Das ist doch ziemlich einfach. Der Grund ist das schnöde Geld, wie so oft oder fast immer im Leben.
Man kann in diesem "Job" in kurzer Zeit, die noch nicht einmal mit "Arbeit" verbunden ist, sondern im Prinzip nur mit der Überwindung eventueller Schamgrenzen, sehr viel Geld verdienen. Bei einem Pornodreh von einem Tag dürfte netto für die Darsteller etwa so viel rausspringen, wie andere Leute im Monat verdienen.
Das ist so ähnlich wie in der Prostitution. Sie finden im BDSM-Bereich bei den Dominas problemlos welche, die 250 € in der Stunde nehmen. Selbst ein Rechtsanwalt muss wirklich sehr gut sein, damit ihm jemand diesen Stundensatz bezahlt. Das ist aber für eine Domina ein ganz normaler Preis. Deshalb bieten die ja auch z.T. halbe und sogar Viertelstunden an; sehen Sie sich mal die einschlägigen Seiten an, die ich aus Gründen jetzt hier nicht verlinke, das ist interessant und auch ziemlich lustig.
Und sehr häufig (das ist tatsächlich so und auffällig) sind Dominas eigentlich examinierte Krankenschwestern, die auch meist schon einige Jahre in dem erlernten Beruf gearbeitet haben. Und wenn sie dann feststellten, dass man dazu zwar sehr viel lernen und wissen muss, man aber trotzdem am untersten Ende der Klinikhierarchie steht und das Mädchen für alles ist, aber nicht mehr, dass die Arbeit wirklich hart und stressig und manchmal eklig ist und dazu noch absolut bescheiden bezahlt wird, und sie hatten dann noch die entsprechende Veranlagung, dann war der Weg zur Domina nicht mehr weit. Dann brauchte es nur noch die Idee oder einen entsprechenden Kontakt, und sie schmissen den Krankenhausjob hin und wurden Domina.
Was übrigens auch den Kunden der ehemaligen Krankenschwestern zugute kommt. Es geht ja auf diesem Gebiet um das Austesten von Grenzbereichen, was ggf. mit der Zufügung von großen Schmerzen verbunden ist. Und spätestens dann, beim bewussten Zufügen von Schmerzen, wird es u.U wirklich gefährlich, wenn man etwas falsch macht.
Oder denken Sie an das, was man in dieser Szene etwas verniedlichend "Atemspiel" nennt. Da geht es um Sauerstoffentzug, im einfachsten Fall mit einer Plastiktüte über dem Kopf. (Und nein, liebe Kinder, macht das nicht zuhause nach, schon gar nicht alleine! Das ist lebensgefährlich und eine ganz dumme Idee. Wirklich.) Es ist halt so, dass Gehirnzellen unwiderruflich absterben, wenn man das zu lange macht. Und dann ist man entweder tot hinterher oder verblödet, und zwar dauerhaft.
Eine Domina darf z.B. auch niemanden, der gefesselt und geknebelt ist, alleine lassen. Auch nicht für kurze Zeit. Es könnte sein, gerade durch den Knebel im Mund, diesem Gaumenreiz, dass er erbrechen muss. Und dann erstickt er ziemlich schnell an seinem Erbrochenen, wenn niemand da ist, der sofort handelt und ihm den Knebel rausnimmt und nötigenfalls seinen gefesselten Körper in eine Stellung bringt, in der das Erbrochene aus Mund und Rachen abfließen kann. In so einem Szenario können fünf Minuten, in denen die Domina "kurz" den Raum verlässt, um eine Zigarette zu rauchen, schon viel zu viel sein. Und sie muss, wenn es dazu kommt, sofort erkennen, dass da jetzt eine lebensbedrohliche Situation vorliegt. Und natürlich sofort richtig reagieren. Krankenschwestern können das normalerweise, weil sie das gelernt und im Krankenhaus (anders) schon erlebt haben. Sie sind auf solche Situationen "trainiert".
Krankenschwestern wissen ziemlich genau zwischen dem zu unterscheiden, was der menschliche Körper aushält, ohne bleibende Schäden davonzutragen, und dem, was nicht mehr ohne Risiko geht. Beim BDSM sind Amateuren schon schlimme Fehler unterlaufen, die mit dem Verlust von Körperteilen oder sogar tödlich geendet sind. Einer examinierten Krankenschwester wird so ein grober und dann tragischer Fehler eher nicht unterlaufen.