14.06.2018, 23:45
(14.06.2018, 23:12)Klartexter schrieb: Heute Abend war Konstantin Wecker im Schlachthof , seine Aussage lässt an Klarheit nichts zu wünschen übrig.
Mein einer Opa war im Krieg an der Ostfront. Hat einen Granatsplitter in die Stirn gekriegt und hatte eine riesige Narbe rechts über dem Auge. Das Auge war hinterher kaputt. Und der Krieg war dann natürlich für ihn vorbei. Der andere war in Norwegen. Dem ist nichts passiert, da haben sich aber die Deutschen ziemlich zivilisiert aufgeführt. Norwegen war ja so ungefähr das Ideal der "Arier"-Vorstellung.
Und beide waren mit dem Holocaust nicht einverstanden. Ich hab mit beiden nachher darüber gesprochen. Das durfte man aber damals nicht sagen. Sie wurden halt eingezogen, weil sie "wehrfähig" waren. Und der eine hat wie gesagt nur knapp überlebt. Wenn der Splitter ein bisschen tiefer ins Gehirn eingedrungen wäre, wäre er gefallen.
Und ich lasse mir gar keine Schuld anrechnen. Es gibt nicht so etwas wie eine "Erbsünde". Ich bin in den 1970ern geboren und an gar nichts schuld. Ich kann gar nicht schuld daran sein.