08.12.2016, 10:18
Obwohl ich den Begriff "Lügenpresse" nicht verwende, hier ein schönes Beispiel dafür, wie bei uns in Deutschland berichtet wird.
Vor wenigen Tagen hat Trump den Ex-General James Mattis als Verteidigungsminister nominiert.
Mattis trägt aus seiner Militärzeit den Spitznamen "Mad Dog", was übersetzt so viel wie "verrückter Hund" heißt. In Bayern würde man vielleicht sagen "a Hund isser scho" oder "verrückter Kerl".
Wie wurde der Spitzname in der deutschen Presselandschaft übersetzt? Unisono flächendeckend mit "tollwütiger Hund". Das ist in diesem Kontext schlicht falsch, ein tollwütiger Hund ist ein "rabid dog". Aber "tollwütiger Hund" ist eben negativ konnotiert und das hat in der dt. Presselandschaft Prio 1 in der Berichterstattung über Trump.
Nachdem sich offenbar viele des Lesens mächtige Leser beschwert hatten, ruderte die Presselandschaft zurück. Vorneweg natürlich der Spiegel, bzw, SPON.
Nachträglich wurde die Headline geändert, allerdings ohne die Änderung sichtbar zu machen bzw. als nachträgliche Änderung zu kennzeichnen:
Der verrückte Hund
Man hat in der Eile aber vergessen, den Fließtext anzupassen. Dort ist weiterhin zu lesen:
Dass die Presse nachträglich und klammheimlich Online-Artikel (auch in wesentlichen Details) ändert, ist ein Umstand, der mir seit längerem auffällt. Zum ersten mal in der Hochzeit der Flüchtlingskrise, als die Herkunft eines Täters mit einigen Tagen Verspätung in den Artikel "hineingemogelt" wurde. So kann man hinterher schön behaupten, immer wahrheitsgemäß berichtet zu haben. Allerdings offenbar immer öfter erst dann, wenn der Artikel ins Archiv gerutscht ist.
Martin
Vor wenigen Tagen hat Trump den Ex-General James Mattis als Verteidigungsminister nominiert.
Mattis trägt aus seiner Militärzeit den Spitznamen "Mad Dog", was übersetzt so viel wie "verrückter Hund" heißt. In Bayern würde man vielleicht sagen "a Hund isser scho" oder "verrückter Kerl".
Wie wurde der Spitzname in der deutschen Presselandschaft übersetzt? Unisono flächendeckend mit "tollwütiger Hund". Das ist in diesem Kontext schlicht falsch, ein tollwütiger Hund ist ein "rabid dog". Aber "tollwütiger Hund" ist eben negativ konnotiert und das hat in der dt. Presselandschaft Prio 1 in der Berichterstattung über Trump.
Nachdem sich offenbar viele des Lesens mächtige Leser beschwert hatten, ruderte die Presselandschaft zurück. Vorneweg natürlich der Spiegel, bzw, SPON.
Nachträglich wurde die Headline geändert, allerdings ohne die Änderung sichtbar zu machen bzw. als nachträgliche Änderung zu kennzeichnen:
Der verrückte Hund
Man hat in der Eile aber vergessen, den Fließtext anzupassen. Dort ist weiterhin zu lesen:
Zitat:Im Jahr darauf machte er sich beim blutigen Kampf um Falludscha einen Namen. Dort bekam er den Spitznamen "Mad Dog" - tollwütiger Hund.
Dass die Presse nachträglich und klammheimlich Online-Artikel (auch in wesentlichen Details) ändert, ist ein Umstand, der mir seit längerem auffällt. Zum ersten mal in der Hochzeit der Flüchtlingskrise, als die Herkunft eines Täters mit einigen Tagen Verspätung in den Artikel "hineingemogelt" wurde. So kann man hinterher schön behaupten, immer wahrheitsgemäß berichtet zu haben. Allerdings offenbar immer öfter erst dann, wenn der Artikel ins Archiv gerutscht ist.
Martin