10.05.2019, 20:03
Zitat:US-Präsident Donald Trump beschwört den amerikanischen Traum. Doch Armut und soziale Probleme wachsen. Rentner, die ums Überleben kämpfen, Mädchen, die mit zwölf Jahren verheiratet werden: Die Reportage der «NZZ am Sonntag» zeigt ein Amerika der Verzweifelten.
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Die Rede zur Lage der Nation von US-Präsident Donald Trump von Ende Januar 2018, aus der das Zitat stammt, muss sich für die 5,3 Millionen Amerikaner, die von weniger als 4 Dollar pro Tag leben müssen, wie eine Ohrfeige angefühlt haben. Ökonomen der Universität Oxford haben kürzlich errechnet, dass diese Amerikaner in vergleichbarer Armut leben wie die Inder oder Äthiopier, die mit 1 Dollar 90 pro Tag auskommen müssen und laut Massstäben der Weltbank in äusserster Armut leben. Die Armutsquote der USA ist damit höher als in Sierra Leone, wo 3,2 Millionen Menschen in extremer Armut leben, oder in Nepal, wo es 2,5 Millionen Arme sind. Und trotzdem pflegen die offiziellen USA, bei weitem nicht nur ihr Präsident, das Trugbild eines hochentwickelten, reichen Industriestaates, dessen Volk alle Träume verwirklichen kann, solange es nur hart genug arbeitet. Namhafte US-Ökonomen sagen in der «New York Times» warnend, dass Amerika nicht mehr länger die Augen vor dem wachsenden Armutsproblem verschliessen dürfe.
Unterwegs in den USA, im Land der Verzweifelten