29.04.2019, 18:46
(28.04.2019, 23:26)Serge schrieb: Eine AfD mit 12-14% bundesweit ist nämlich in erster Linie ein Krankheitssymptom unserer Regierungspolitik, ein Warnschuss für die "Volksparteien", aber auch für die Grünen und die Linken. Vor Sept. 2015 war sie eine Partei um die 5%.
Und was überhaupt nicht weiterhilft, ist Selbstgerechtigkeit und die Hände in Unschuld zu waschen.
Eine AfD mit 12-14% ist in erster Linie ein ehrliches Abbild der Mehrheitsverhältnisse in unserer Gesellschaft. Die nationalistischen, demokratie- und fremdenfeindlichen Elemente in unserer Gesellschaft haben nun ihre Repräsentanz in den Parlamenten gefunden.
Für die Demokraten stellen diese Leute (sofern sie sich durch Extremismus, Inkompetenz und interne Streitereien nicht selbst zerlegen) einerseits eine inhaltliche Herausforderung dar, andererseits muss auf diese politische Strömung in Wahlkämpfen und bei der Regierungsbildung nun keine Rücksicht mehr genommen werden.
Ich sehe die Anwesenheit der AfD unterm Strich positiv: Früher konnte insbesondere die CSU im Wahlkampf immer die rechtspopulistische Karte spielen, das geht nun nicht mehr, wie die letzten Landtagswahlen in Bayern gezeigt haben. Im Zweifel wählt der Bürger nämlich das Original. Die AfD ist deswegen vor allem ein Problem der Konservativen.