10.04.2019, 17:11
(10.04.2019, 13:56)Sophie schrieb: Ich habe beide Artikel gelesen und den Kommentar. Es stimmt nicht, was Sie sagen, dass das Gegenteil darin stünde. Es steht genau das drin: Die heftig umstrittenen Fahrverbote in einzelnen Städten sei kurzfristiger Aktionismus, die Verengung der Debatte auf Stickstofoxid in Diesel-Abgasen sei nicht zielführend.
Ihr letztes Post vom 08.03. erwartete noch die Verschärfung der Stickstoffdioxidwerte - also genau das Gegenteil von dem, was jetzt hier apostrophiert wird.
Dass die wenigen bisher verhängten partiellen Fahrverbote wenig bis nichts bringen, hat nie jemand bestritten. Sie waren aber bisher die einzige Möglichkeit, den klagenden Umweltschutzverbänden zu ihrem Recht zu verhelfen und endlich etwas gegen die Luftverschmutzung in den Städten zu tun: Die Autoindustrie und das Bundesverkehrsministerium legten ja jahrelang die Hände in den Schoß und fühlten sich nicht zuständig. Zumindest die deutschen Autohersteller wurden durch die drohenden Fahrverbote nun auf Trab gebracht und bieten plötzlich moderne Benziner mit Partikelfilter und Dieselfahrzeuge mit funktionierender Abgasreinigung an.
Die Augsburger Allgemeine stellt mit ihrer Artikelüberschrift und dem Kommentar das, was die Wissenschaftler der Leopoldina sagen, auf den Kopf. Diese fordern nämlich vom Verkehrsminister die längst überfällige „grundlegende Verkehrswende“ und wenden sich lediglich gegen „kurzfristigen Aktionismus. Sie warnen eindringlich vor der Gefährlichkeit von Stickoxid und Feinstaub für die Gesundheit der Menschen: Für beide Stoffe gebe es „keine Unbedenklichkeitsschwelle“! Insbesondere für den Feinstaub sind laut Aussage der Wissenschaftler die derzeitigen Grenzwerte sogar viel zu hoch und müssten deutlich gesenkt werden.
Ein kompletter Witz ist allerdings der Kommentar von Herrn Grimm, der erst die Gefährlichkeit von Feinstaub und Stickoxid bestätigt und dann ausgerechnet die Richter und Politiker schilt, die endlich etwas dagegen unternommen haben: Den Dieselmotor hat aber niemand anders kaputtgemacht als die Autohersteller selbst. Sie waren es nämlich, die viele Jahre lang frech betrogen und heimliche Absprachen getroffen haben, um bei der modernsten Technik zu sparen. Warum? Nur um ihre Gewinne zu maximieren.