09.04.2019, 08:48
(09.04.2019, 00:47)PuK schrieb: Genau genommen sind es ungefähr 335 Millionen Tonnen. Aber die Weltmeere sind groß und das Wasser verteilt sich ganz gut darin. Sie kennen das vielleicht, wenn Ihnen der Zahnputzbecher im Bad vom Waschbecken runterfällt. Man wundert sich dann, wo man überall aufwischen muss, obwohl der Becher und sein Inhalt ja ganz woanders gelandet sind.
Das führt zu einem Anstieg des Meeresspiegels von ca. 1 mm pro Jahr. Also um ganze 10 cm in 100 Jahren und um 1 m in 1,000 Jahren. Selbst, wenn es in Zukunft doppelt oder dreifach so schnell geht, bleibt sogar den Holländern noch mehr als genug Zeit, ihre Dämme zu erhöhen.
Das kann ich auch beim besten Willen, Ihre Ansichten nachzuvollziehen, leider nicht als unmittelbare Bedrohung der Existenz der Menschheit auffassen. Diese Spezies hat schon ganz andere Sachen überlebt. Und auf Einzelschicksale kommt es global und auf lange Sicht gesehen sowieso nicht an.
Da haben Sie natürlich Recht, aber die schmelzenden Gletscher sind ja nicht die einzige Ursache für das Ansteigen des Meeresspiegels. Dazu kommt das Abschmelzen der Polkappen, die Ausdehnung des Volumens durch die ansteigende Wassertemperatur und noch ein paar andere Effekte. Insgesamt summiert sich das auf bis zu einem Zentimeter pro Jahr und das ist im Jahr 2100 dann eben ungefähr 1 Meter, wobei der Prozess sich selbst verstärkt und immer schneller wird. Das betrifft Sie nicht, auch mich nicht, aber das betrifft die Menschen, die jetzt zur Schule gehen.
Dazu kommt das Auftauen der Permafrostböden mit der Freisetzung von gewaltigen Mengen an Methan. Meeresströmungen werden sich ändern wie zum Beispiel der Golfstrom mit unabsehbaren Folgen. Das Problem ist: Wenn das alles erst einmal einsetzt und die Folgen sichtbar werden, ist es zu spät um umzusteuern.